Dossier

Kampfsportlerin mit Schwert

Fäuste ballen

Vom Abspecken, Sich-Quälen und Entscheiden: Hinter den Kulissen der Männerdomäne Boxen.

Nicole Trimmel ist sehr nett. Das mag nichts Erstaunliches sein, an und für sich muss so etwas auch nicht in einer Zeitung stehen. Aber Nicole Trimmel ist Kickboxerin und Boxerin. Wer sieht, wie sie im Ring mit Fäusten und Füßen auf ihre Gegnerinnen einschlägt, könnte sie für eine ungemütliche Zeitgenossin halten. „Boxen ist ein Sport und hat nichts mit Raufen auf der Straße zu tun“, räumt der Präsident des Österreichischen Boxverbandes Roman Nader, jedoch mit Vorurteilen auf.

AutorInnen: Dominik Wurnig - 30.09.12

Dreißig Jahre zu spät

Am 10. Dezember wird Doris Lessing als elfter Frau der Literaturnobelpreis verliehen. Geehrt wird eine Erzählerin, die zentrale Themen des 20. Jahrhunderts bearbeitet. Die Kritik an Kolonialismus und Geschlechterungleichheit prägt ihr facettenreiches Werk. Ein Blick auf ihr Leben, ihr Schaffen und das Verhältnis von Schweden zu Literaturnobelpreisträgerinnen.

AutorInnen: Timon Jakli - 29.09.12
Verdeckte Arbeit

Rivalitäten in der Fabrik

Eine kleine Geschichte der Anfänge der österreichischen Arbeiterinnenbewegung.

„Wir wollen nicht Menschen zweiter Klasse sein.“ Mit dieser Parole brachten die anwesenden Sozialdemokratinnen 1930 auf einer Frauentagskundgebung in Wien ihre Wut zum Ausdruck. Denn trotz der damals bereits langen Geschichte der sozialistischen (und liberalen) Frauenbewegung waren zentrale Forderungen noch lange nicht erfüllt. Und auch in der ArbeiterInnenbewegung wurden die frauenpolitischen Anliegen als Nebenanliegen und Nebenwiderspruch behandelt. Deshalb ist die Geschichte der ArbeiterInnenbewegung auch von Beginn an von den Kämpfen der Genossinnen um Gleichberechtigung - aber auch von der Resignation der Frauen - geprägt.

AutorInnen: Veronika Helfert - 28.09.12
Verdeckte Arbeit

No Milk today

Die Arbeit hoch? Über den Wandel der Lohnarbeit und den Kampf gegen sie. Ein Kommentar von Simon Sailer.

Am 1. Mai wird traditionell der „Kampftag der Arbeiterbewegung“ abgehalten oder der „Tag der Arbeit“ gefeiert. Von den beiden Bezeichnungen scheint sich die letztere durchgesetzt zu haben. Das liegt nicht nur an dem kämpferischen Ton der Alternative, welche in wenig kämpferischen Zeiten schwer über die Lippen kommt, es handelt sich dabei auch um eine inhaltliche Verschiebung. In gewisser Weise sind die beiden Ausdrücke sogar entgegengesetzt: In ihnen spiegelt sich die Ambivalenz der Geschichte dieses gerade in Österreich bedeutsamen Tages.

AutorInnen: Simon Sailer - 21.09.12

Leere statt Lehre

Die Proteste im vergangenen Jahr haben die Aufmerksamkeit zwar auch auf die Situation vieler präkarisierter Lehrender gelenkt. Geändert hat sich bislang jedoch nichts. Für 2011/12 droht nun die große Leere an den Unis.

AutorInnen: Thomas Schmidinger - 13.07.12

Was ist Hochschulbildung wert?

Investitionen in Bildung zahlen sich aus. Warum eigentlich? Wie die Rendite von Bildung gemessen werden kann und welchen Sinn das Argument in der gegenwärtigen Diskussion um mehr Geld für Österreichs Hochschulen macht.

AutorInnen: Eva Maltschnig - 13.07.12

Ich komme zu dir

Die bosnisch-österreichische Regisseurin Nina Kusturica war einst selbst Asylantin. Nun hat sie einen Film über unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gemacht, die in Europa auf der Suche nach ihrem Glück sind.

AutorInnen: mueh - 13.07.12

Arbeit als Gnade

Der Praktika-Wahnsinn greift weiter um sich: Mehrmonatige Praktika ohne (nennenswerte) Bezahlung scheinen zum Standard zu werden – auch in öffentlichen Einrichtungen. Doch auch „normale“ Nebenjobs haben oft einen Haken.

Das Inserat ist so knapp wie die Bezahlung: EineN PraktikantIn „ab sofort für 6 Monate – 40 Wochenstunden“ sucht eine bekannte Wiener Werbeagentur. In Aussicht gestellt wird eine „Taschengeldpauschale“ (!) von € 306 im Monat. Schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika stehen mittlerweile auf der Tagesordnung – und das nicht nur in der Medien- und Werbebranche. 

AutorInnen: Sophie Wollner - 13.07.12