Dossier

Illustration: Veronika Lambertucci

OK Computer

ABER NATÜRLICH. Beim Wort „Technik“ denken wir zuerst an Maschinen, Computer und schwere, komplizierte Apparate. Abstrakte Gerätschaften, die der Natur und der Menschlichkeit fremd sind oder gar gegenüberstehen. Kopfhörer wachsen bekanntlich nicht auf Sträuchern und bislang gelang es niemandem, ein Rudel Hochöfen in freier Wildbahn zu beobachten. Aber die Übergänge zwischen Natur, Kunst und Technik waren stets fließend. Was wir heute Bionik nennen – die Umsetzung biologischer Erkenntnisse in technischen Anwendungen – gibt es, seit sich Menschen von ihrer Umwelt bewusst zu unterscheiden lernten. Der modernen Bionik haben wir etwa den Klettverschluss oder auch Computerdisplays, welche die Lichtbrechung auf Schmetterlingsflügeln imitieren, zu verdanken.

AutorInnen: David Ring - 24.06.15
Illustration: Marlene Brüggemann

Corporate Social Irresponsibility

Mit Corporate Social Responsibility versuchen Unternehmen sich ein soziales oder grünes Image zu geben. Die Grenzen zum Greenwashing sind fließend.

„Hamburg tankt grünen Strom!“ So warb der Stromkonzern Vattenfall 2011 an etlichen Bushaltestellen in der Hansestadt. Ziel dieser Aktion war es, als umweltfreundlicher Konzern wahrgenommen zu werden. Bald klebten Warnschilder mit der Aufschrift „Vorsicht Greenwashing“ auf den Werbetafeln. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte Vattenfall entlarvt, der „grüne“ Strom stammte mehrheitlich aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken.

AutorInnen: Atahan Demirel - 11.05.15
Illustration: Marlene Brüggemann

Wer zu stark brennt, brennt aus

Aktivist_innen stecken Zeit, Arbeit und eventuell auch Geld in die Realisierung von Projekten und Veränderungen. Doch manchmal geben sie zu viel, um die Welt zu retten. progress hat mit Aktivist_innen über Burnout, Überlastung und fehlende Anerkennung gesprochen.

AutorInnen: Marlene Brüggemann, Alisa Vogt - 11.05.15
Illustration: Marlene Brüggemann

Von der Fantasie, die Welt zu retten

Viele junge Europäer_innen „helfen“ und „erweitern ihren Horizont“ durch Freiwilligendienste im Ausland. Aber brauchen die Menschen in Asien, Lateinamerika und Afrika überhaupt unsere Hilfe? Über koloniale Denkmuster und rassistische Überlegenheitsgefühle.

AutorInnen: Katharina Gruber - 11.05.15
Illustration: Marlene Brüggemann

Rettet die Wale und stürzt das System!

Sechs Dinge übers Weltretten, die du noch nicht wusstest

Ohne Gage

Der Begriff „Engagement“ kommt – Überraschung! – aus dem Französischen. Er hat zwei hauptsächliche Bedeutungen: Auf der einen Seite bezeichnet er eine berufliche Verpflichtung, auf der anderen den persönlichen Einsatz aus einem Gefühl der Verbundenheit und der Verpflichtung heraus. Das zugehörige Verb „engager“ besteht aus den beiden Worten „en“ (in) und „gage“ (Gehalt, Lohn). Hier wird der implizite finanzielle Aspekt des Begriffs sichtbar.

AutorInnen: Patricia Urban - 11.05.15
(c) Janina Kepczynski

Kein Asyl ohne Erektion

Nach dem Mord an der Trans* Frau Hande Öncü wird an den Asylverfahren von LGBTI-Personen scharfe Kritik geübt. Mit der geplanten Einführung von Schnellverfahren droht nun eine weitere Verschlechterung.

LGBTI-Personen begegnen im Zuge ihres Asylverfahrens Klischees, Stereotypen und verschiedenste Grenzüberschreitungen.  Der Mord an der Türkin Hande Öncü, die vor Gewalt gegen Trans*Frauen und Sexarbeiter*innen nach Österreich geflüchtet ist, ist ein Beispiel dafür, dass die Gewalt an LGBTI-Flüchtlingen in Österreich leider weitergeht.

AutorInnen: Valentine Auer - 25.03.15
(c) Janina Kepczynski

Achtung, Triggerwarnung!

Ein Foto, eine Filmszene, eine Phrase – sogenannte „Trigger“ können an traumatisierende Erlebnisse erinnern. Die psychischen Auslösereize beeinträchtigen den Alltag von Betroffenen ungemein.

AutorInnen: Gabriela Kielhorn - 25.03.15
(c) Janina Kepczynski

The internet is for hate

Wie sich Hass in der Gesellschaft im Internet offenbart.

Eine junge Frau wird bedroht und muss mehrmals umziehen. Jeden Tag, wenn sie ihre sozialen Netzwerke öffnet, findet sie immer neue, üble Beschimpfungen. Jede ihrer Äußerungen wird verfolgt, längst hat sie mehrmals die Telefonnummer gewechselt. Was für Die feministische Medienwissenschaftlerin Anita Sarkeesian oder die Spiele-Designerin Zoe Quinn nicht erst seit dem misyogynen Videospiel-Shitstorm „Gamergate“ (vgl. progress 4/2014) groteske Normalität darstellt, kann ohne Weiteres für uns alle Alltag werden.

AutorInnen: Anne Pohl - 25.03.15