High in the Sky
Drachen sind ein Zeichen für Freiheit und Muße. Man findet sie am Himmel von Japan bis Europa, von Indien bis in die USA. progress frischt eine Kinderfreude auf.
Drachen sind ein Zeichen für Freiheit und Muße. Man findet sie am Himmel von Japan bis Europa, von Indien bis in die USA. progress frischt eine Kinderfreude auf.
Was will ich?
Zum Drachensteigen braucht man einen Drachen. Aber welchen soll man nehmen? Schließlich gibt es eine unglaublich große Auswahl. Drachen gibt es in allen Farben, unzähligen Formen und Größen. Die erste Entscheidung ist: Soll es ein Einleinerdrachen sein oder ein Lenkdrachen? Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass der Einleinerdrachen nur mit einer Schnur und der Lenkdrachen mit zwei Schnüren gehalten wird. Was dabei unbedingt mitbedacht werden sollte, ist, bei welchen Windbedingungen ich meinen Drachen steigen lassen will. Der Einleinerdrachen ist für all jene das Richtige, denen es genügt, den Drachen an den großen Zeh zu binden, sich ins Gras zu legen und ihn von dort aus am Himmel zu beobachten. Hierfür sind Drachen, die bei geringer Windstärke fliegen, geeignet. Der bekannteste ist der charakteristische viereckige Eddy-Drachen.
Einleinerdrachen
Für spontane Ausflüge bekommt man einen Eddy aus Plastik für ungefähr drei Euro im Spielwarengeschäft. Die Auswahl an Motiven reicht von Tweety über Spider Man bis zum Adler. Vorsicht: Die Nylonschnur schneidet bei einer starken Zugkraft ein. Also nicht um den Finger oder Zeh wickeln, sobald der Wind stärker weht. Wer sich einen qualitativeren Drachen leisten will, sollte in ein Fachgeschäft gehen. In Wien bekommt man im Fly High schöne Drachen ab 15 Euro. Worauf man beim Kauf achten sollte: Halten die Nähte, ist das Material gut verarbeitet und ist er für die regionalen Windverhältnisse passend?
Lenkdrachen
Wer gerne ausprobiert und an Tricks tüftelt, ist mit einem Lenkdrachen gut bedient. Hier ist die Auswahl etwas anspruchsvoller. Das billigste Modell im Wiener Geschäft Fly High ist Tango und kostet 58 Euro. Jeder Drachen hat seinen eigenen Charakter. Es gibt einige, die fliegen wie auf Schienen, andere sind verspielter. Um möglichst viel Spaß zu haben, sollte man einen auswählen, der auch zur eigenen Persönlichkeit passt. Da lohnt sich eine Beratung im Fachgeschäft. Zum Beispiel: Ist man chaotischer, eignet sich ein Drachen, der gut im Wind tänzelt.
Selber Bauen
Es ist ein Unterschied, ob man irgendeinen oder den eigenen Drachen hat. Wer einen Lenkdrachen selber bauen will, muss sich fragen, welche Form er haben soll. In Bezug auf weitere Fragen kann man sich in einem Fachgeschäft beraten lassen. Baupläne lassen sich leicht im Internet finden, zum Beispiel auf der Fly-High-Seite. Leider sind die Kosten für einen selbstgebauten Drachen meist höher als beim Kauf eines fertigen. Für eine ganz einfache Version kann man ein trockenes Blatt und Streichhölzer verwenden. Hauptsache, man hat ein Bespannungsmaterial, ein Gestänge und eine Schnur. Als Verzierung kann man einen Schweif anheften. Die klassischen Mascherln sind dafür meist zu schwer, besser sind bunte Streifen, zum Beispiel aus Müllsäcken. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Tricks
Wie ich ein Fahrrad lenke, so lenke ich auch einen Drachen. Also: Wenn ich an der rechten Schnur ziehe, fliegt der Drachen nach rechts, wenn ich an der linken Schnur ziehe, fliegt er nach links. Wenn man rechts und links schnell abwechselt, dann kommt der Drachen in der Luft zum Stehen. Um zu bewirken, dass der Drachen stehen bleibt, muss man sich auf ihn zubewegen. Dann Kreiseln lassen und den Drachen auf den Bauch oder Rücken legen. Am besten einfach selbst herumprobieren.
Ort
Wenn du einen geeigneten Platz zum Drachensteigen auswählst, sollte hinter dir möglichst viel freie Fläche sein, damit der Wind ungehindert Zugang hat. Bewährte Plätze zum Drachensteigen in Wien sind die Donauinsel bei der Floridsdorferbrücke, der Wienerberg, Laaer Berg, und etwas weiter oben Am Himmel. Wer nachher gerne noch etwas trinken gehen möchte, für die oder den empfiehlt sich der Böhmische Prater in der Löwygrube. Im Umkreis von sieben Kilometern von Fluganlagen ist das Drachensteigen nur bis auf eine Höhe von 100 Metern erlaubt. Im näheren Umkreis nur bis auf 60 Meter Höhe.
Wetter
Jedes Wetter ist für das Drachensteigen geeignet. Regen macht den meisten Drachen nichts, bei Gewitter sollte man den Drachen aber doch zuhause lassen. Die besten Wetterbedingungen sind bei 23 Grad und 15 km/h Windgeschwindigkeit gegeben. Drachen kann man das ganze Jahr hindurch verwenden – entgegen der Meinung im deutschsprachigen Raum, dass nur der Herbst Drachenzeit sei.
Zeit und Leute
Nimm dir Zeit. Drachen machen erst richtig Spaß, wenn man sich Zeit lassen kann. Drachensteigen- Lassen ist ein kommunikatives Hobby. Am besten man sucht sich ein paar Leute zusammen und geht gemeinsam. Drachen machen gute Laune. Es ist seltsam, aber: Wer zum Drachen hoch am Himmel aufsieht, der_die lächelt. Wenn sich mal zwei Drachen ineinander verheddern, dann wird nicht geschimpft. Sondern man kommt beim Entwirren ins Gespräch. So bleiben auch Leute, die ohne Begleitung unterwegs sind, nicht lange allein.