Ein (Auffang-)Netz aus Feminist_innen

  • 08.03.2015, 11:34

Anlässlich des internationalen Frauentags möchten wir euch einige feministische Blogs, Initiativen und Podcasts empfehlen, ohne die das Internet nur halb so gut wäre. Von Fat-Empowerment, Möglichkeiten feministischer Mutterschaft(en) bis hin zu geekigem Feminismus haben sich online die unterschiedlichsten Plattformen entwickelt, die stereotyper, einseitiger oder gar sexistischer Berichterstattung entgegenwirken wollen.

Anlässlich des internationalen Frauentags möchten wir euch einige feministische Blogs, Initiativen und Podcasts empfehlen, ohne die das Internet nur halb so gut wäre. Von Fat-Empowerment, Möglichkeiten feministischer Mutterschaft(en) bis hin zu geekigem Feminismus haben sich online die unterschiedlichsten Plattformen entwickelt, die stereotyper, einseitiger oder gar sexistischer Berichterstattung entgegenwirken wollen.

Fuckermothers

Fuckermothers möchte nach den verschiedenen Möglichkeiten feministischer Mutterschaft(en) fragen, nach den queeren Müttern, den hetero-Müttern, den hippen Müttern, den Nicht-Müttern, den Anti-Müttern, den Anti-Anti-Müttern, den Pro-Mutterschafts Müttern, den Teilzeit-Müttern, den Polit-Müttern, den rassistisch diskriminierten Müttern, den trans_Müttern, den VäterMüttern, den sexy Müttern, den marginalisierten Müttern, den Pro-Sex-Müttern, den cripple moms, den traditionellen Müttern, den kritischen-Müttern-die-trotzdem-in-traditionellen-Beziehungen-leben, den männlichen Müttern und allen dazwischen. (BM)

Umstandslos

Ebenfalls dem Thema Mutterschaft fernab von „Mommy Wars“ widmet sich das „umstandslos“-Magazin. Ziel des etwa zweimonatlich erscheinendem Magazins ist eine Vernetzung feministischer Mütter*. Darüber hinaus sollen die Belange feministischer Mütter nach außen getragen, sichtbar gemacht und besser wahrnehmbar werden. Das umstandslos-Magazin möchte ein möglichst breites Spektrum feministischer Mutterschaft darbieten. (CH)

Oh joy, sex toy

Foto: ohjoysextoy.com

Wissen ist Sex(y)! Erika Moen und Matthew Nolan veröffentlichen jeden Dienstag Comics zu allem rund um Sex. Und das mit einem positiven Licht auf alle unterschiedlichen Körper, die es gibt. In schlichtem Stil in meist pinker Farbe zeigen sie wie ein offener und kommunikativer Umgang miteinander lustvollen und kreativen Sex möglich macht. Mit der Unterstützung von Bildern geben sie Tipps wie eins eine Pussy leckt, Kondome als Antörner verwendet oder eine Fernbeziehung führen kann. In diesem Sinne: “Dearest perverts…” (MB)

Kaiserinnenreich

Mareice bloggt über Inklusion, „behinderte Momente“ und ihren Alltag als Journalistin und Mutter. Mit der Geburt ihrer ersten, behinderten Tochter hat sich ihr Leben sehr verändert. Mit dem noch gar nicht so lang bestehenden Kaiserinnenreich schafft sie Sichtbarkeit für Familien, die meist nicht so viel Öffentlichkeit bekommen und hat in dieser kurzen Zeit schon Blickwinkel vieler ihrer Leser_innen verändert. (CH)

Krachbumm

Krachbumm! Der Name ist Programm. Katja aus Graz nimmt sich gerne Tabuthemen an und bloggt unter anderem zu Sex und Trauma. Nebenbei publiziert sie E-Books, zuletzt eines mit dem Titel „Wie sag ich’s meinem Kind? Sex und Porno“. Darin gibt es Wissenswertes, Tipps und Tricks zu Fragen der Aufklärung und Raum zur Selbstreflexion. (CH)

Queer Vanity

Foto: jj thunderkat
Mit ihrem queer_feminist_fa(t)shionblog mischt Hengameh die deutschsprachige Fashionblogszene auf und sorgt bei jedem einzelnen Posting für Style Envy. (CH)

Die Featurette

Die Featurette ist ein Webmagazin, das Frauen im Internet sichtbarer machen will. Im Netz wird unendlich viel geschrieben und diskutiert, gute Texte abseits der bekannten Alphablogs gehen aber oft unter. Die Initiatorinnen wollen Frauen* ermutigen, sich zu Wort zu melden, politisch zu handeln und sich zu vernetzen. Die Featurette vereint viele lesenswerte Blogs in einem sich automatisch aktualisierenden Feed, die zusammen eine große Themenbreite abdecken. (BM)

Saturday Chores

Foto: saturdaychores.tumbler.com

Grayson and Tina dokumentieren auf “Saturday Chores” ihren Protest gegen Pro-Life-Aktivisten [sic!] vor Frauen-Gesundheits-Zentren. Mit Schildern wie “Weird Hobby” karikieren sie AbtreibungsgegnerInnen und deren Parolen. Auch Kritik kommt nicht zu kurz “I see a lot of men talking”. Inspiration und Empowerment! (MB)

Speakerinnen – Mehr Frauen auf die Bühne

Die Speakerinnen-Liste hat das Ziel, die Sichtbarkeit von Frauen* bei Konferenzen, Panels, Talkshows und überall da zu erhöhen, wo öffentlich gesprochen wird. Hier können Veranstalter_innen Expertinnen* finden, die kompetent über ihre Themen sprechen können und wollen. Frauen* können sich selbst mit ihren Themen und Referenzen in die Datenbank eintragen und so besser auffindbar werden. (BM)

Feminspire – Where Women Make Media

Foto: feminspire.com

Feminspire beschreibt sich selbst als ein Kollektiv weiblicher Stimmen. Ziel war es, jungen Frauen* eine Plattform zu geben, auf der sie offen über gesellschaftliche Missstände und explizit frauendiskriminierende Praxen schreiben konnten. Feminspire-Redakteurinnen wollten die Plattform nicht nur journalistisch professionell bespielen, sondern im Anschluss auch selbst anregende Inhalte rezipieren. Von Frauen* für Frauen*. Die Artikel behandeln Themen von Gaming („Why Other Women Should Stop Judging My Gaming“) bis Slutshaming („Why I Never Play Hard To Get“). (BM)

Mädchenmannschaft

Willkommen Feminist_innen und alle, die es werden wollen! Der gemeinnützige Verein Mädchenmannschaft e.V. betreibt online wie offline Bildungsarbeit und Aufklärung über die Lage von Mädchen und Frauen_Lesben_Trans* in Deutschland sowie weltweit. Die Mädchenmannschaft liebt Feminismus und notiert Dinge und Nachrichten, die fröhlich machen oder die Nackenhaare aufstellen. Der Blog soll Forum sein und Spielwiese für alle, die sich eine bessere und gerechte Gesellschaft wünschen. (BM)

Feminist Frequency

Foto: feministfrequency.com

Anita Sarkeesian schaut in ihren Videoblogs genauer hin. Wie werden Frauen* in Medien repräsentiert und instrumentalisiert? Mit klugem Witz und unbestechlichen Argumenten analysiert sie unter anderem Pacman, LEGO und Startrek und kritisiert dabei misogyne “tropes”, also wiederkehrende Muster, die dem Publikum Informationen transportieren – und Stereotypen verfestigen. Yup, that’s the deal. (MB)

Feminismus aufs Ohr

Im Lila Podcast nehmen Susanne Klingner, Katrin Rönicke und Barbara Streidl alle zwei Wochen das Weltgeschehen in die feministische Mangel und fragen: Was passiert da gerade? Geht das noch besser? Kann das weg? Feministische Baustellen gibt es viele: Egal, ob die Familienministerin ein Erziehungsgeld einführt, im Netz über Alltagssexismus diskutiert wird oder bei der x-ten Staffel von Germany’s Next Topmodel wieder reihenweise junge Frauen* zum Weinen gebracht werden – all das, der Alltag, das Besondere, der Wahnsinn sind ihre Themen. In der aktuellen Folge sprechen die Podcasterinnen über Sexismus in Hollywood, der Schauspielerinnen wie Jennifer Aniston, Rene Zellweger und Kate Winslet nur nach ihrem Äußeren bewertet. (BM)

heiter scheitern

Marlen, Steff und Joke präsentieren mehr weniger regelmäßig als „Stößchen aus den Zonen der Unbewohnbarkeit“ den Podcast „heiter scheitern“. Als Hörende sitzen wir mit dem Dreichen (Anm.: Ein Pärchen mit drei Mitgliedern) am Küchentisch und wohnen Diskussionen über queere Elternschaft, das Dauerthema „Allies“ und immer wieder zu „Raum“ und Raumeinnahme bei. Das Format „drei Menschen reden über ein Thema drauflos und danach gibt es noch etwas Musik“ ist in Zeiten der 100-Sekunden-Nachrichten sicher gewöhnungsbedürftig, aber umso mehr lohnt es sich, die Zeit zum Hören zu investieren. (JA)

nrrrdz

Nrrrdz ist ein queer-feministischer Podcast zum Thema Nerden, Internet, Netzkultur, Gadgets und Technik. Während viele Technikpodcasts rein männlich besetzt sind und sich vor allem über die Taktfrequenzen von Prozessoren und Speicherkapazitäten der neusten Gadgets unterhalten, geht es bei nrrrdz nie rein um die Technik, sondern immer auch um die Art und Folgen ihrer Benutzung. Themen sind zum Beispiel Verschlüsselungssoftware, die eins auch den nicht-technikaffinen Freund*innen empfehlen kann oder alternative soziale Netzwerke. Das Format ist gesprächslastig, was sehr sympathisch wirkt und trotz der oft ausufernden Länge nie Langeweile aufkommen lässt. Erweitert werden die Folgen durch begleitene Links und Videos. (JA)

Femgeeks

Foto: femgeeks.de

Femgeeks ist ein deutschsprachiges Gemeinschaftsblog zu feministischen Geekthemen und geekigem Feminismus. Ein Ort, an dem sich Kreativität, Kritik, außergewöhnliche Interessen, Feminismus und Einblicke in Wissenschaft und Technologie treffen. „Geekig“ ist hier nicht festgelegt auf wenige spezielle Interessen, Communities oder Beschäftigungen, sondern wird vielfältig eingesetzt. Die Autor_innen haben ebenso vielfältige Interessen wie (Video)Spiele, Gadgets, Comics, Serien, Crafting, Hacking, Literatur, Netzpolitik, Podcasting, Popkultur, Musik, Feminismus, Queerness und viele viele mehr. (BM)

mädchenblog

Das Mädchenblog besteht seit 2006 und ist eine kollektiv organisierte Plattform ohne redaktioneller „Kontrolle“, die neuen Autor*innen eine niederschwellige Möglichkeit bietet, zu (queer-)feministischen Themen zu publizieren. Auf dem Blog und insbesondere auch auf dem Twitter-Account gibt es außerdem einen immer aktuellen und sehr ausführlichen Terminkalender für feministische bzw. interessante Events im gesamten deutschsprachigen Raum. (OA)

 

(Diese Liste ist natürlich keine vollständige Sammlung, sondern ein erster Ansatzpunkt und eine kleine Inspirationsquelle. Wir nehmen gerne Vorschläge für eine Erweiterung dieser Aufzählung auf und verstehen diesen Artikel als work in progress.)

 

AutorInnen: Progress-Redaktion