Svenja Hofe

Kunst ist wie ein Spiegel

  • 13.07.2012, 18:18

Svenja Hofe (22), Fashion & Management-Studentin, Model und leidenschaftliche Fotografin

Svenja Hofe (22), Fashion & Management-Studentin, Model und leidenschaftliche Fotografin

Durch mein Studium International Fashion & Management am Amsterdam Fashion Institute muss ich ständig aufmerksam sein für globale Trends und wirtschaftliche sowie kulturelle Entwicklungen. Ich muss die Fähigkeit haben, feinfühlig neue Modetrends, Stimmungen und Veränderungen in der Gesellschaft wahrzunehmen. All diese Eindrücke und Entwicklungen analysiere ich und übersetzte sie in kommerzielle Geschäftsmöglichkeiten und wirtschaftliche Strategien.
Ich lerne über alle ineinander greifenden Prozesse, die das Endprodukt ausmachen, welches den KonsumentInnen dann letztendlich auf dem Markt angeboten wird. Diese Prozesse beinhalten die Innovation und Gestaltung neuer Produktkonzepte, Imagegestaltung, Produktionsmanagement, Finanzierung und Textiltechnologie. In Projekten arbeiten wir an der Prozessinnovation der Beschaffungskette und an Firmenstrategien.

Aufgeschlossenheit. Aufgeschlossenheit, die Fähigkeit neue Problemstellungen zu lösen und kreatives Denken sind hierfür notwendig. Durch Verständnis und Einfühlungsvermögen muss ich Menschen mit ihren Bedürfnissen und Wünschen visualisieren. Ich muss wissen, wie KonsumentInnen ticken und warum sie kaufen. Kunst inspiriert mich zu neuen Ideen, da sie Ausdruck ist von Gedanken, Wissen, Emotionen und Entwicklungen unserer Gesellschaft und einzelner Menschen. In Kunst drückt sich aus, was unsere Gesellschaft bewegt und in Zukunft bewegen wird. Durch Kunst bekomme ich einen Eindruck über die Erfahrungen und Wahrnehmungen anderer Menschen. Ich kann durch Kunst neue Perspektiven auf meine Umwelt gewinnen und versuchen, durch die Augen eines anderen Menschen zu sehen. Dadurch bekomme ich vielfältige Eindrücke. Manchmal identifiziere ich mich mit diesen Erfahrungen. Oftmals werde ich überrascht von der Kreativität, die mir neue Denkanstöße und Inspiration gibt. Kunst bedeutet für mich auch, unerwartet neue Perspektiven zu erkennen. Auf diese Weise kann ich meine Gedanken teilen und weiterentwickeln. Ich finde es wichtig, aufgeschlossen zu sein und mich darauf einzulassen, von der Sichtweise eines Künstlers oder einer Künstlerin überrascht zu werden. Dadurch kann ich für einen Moment lang regelrecht in eine andere Welt gerissen werden. Die unterschiedlichen Kunstrichtungen beziehen sich aufeinander und inspirieren sich gegenseitig, sodass interdisziplinäre Kreationen entstehen können.

Mode ist Kunst. Modedesign ist inspiriert durch vielfältige Kunstrichtungen von Film bis hin zu Fotografie und Architektur. In Mode verschmelzen die unterschiedlichen Disziplinen. JedeR KünstlerIn hat eine eigene individuelle Art sich auszudrücken. Deshalb sehe ich in Kunst ein Ausdrucksmittel individueller Empfindungen. JedeR betrachtet Kunst auf eine eigene Art und Weise und reflektiert in Kunst individuelle Empfindungen. Das macht Kunst oftmals schwer fassbar, da jedeR persönlich etwas anderes in ihr sieht. Kunst ist wie ein Spiegel, in dem wir uns reflektieren und durch den wir uns kritisieren und Empfindungen aufbewahren können.
Momentan fasziniert mich insbesondere die Kunst der analogen Fotografie. Heutzutage kann durch digitale Technik ein Motiv massenhaft abfotografiert, bearbeitet oder gelöscht werden. In der analogen Fotografie hingegen wird eine Momentaufnahme, sobald sie auf den Film trifft, festgehalten. Dieser Moment wird wie in einer Zeitkapsel durch den Film aufbewahrt. Mich fasziniert die Authentizität. Ein einziges Bild kann die Situation eines Moments eindrucksvoll wiedergeben. Durch analoge Fotografie kann ich meine momentane Empfindung konservieren und vor der Vergänglichkeit aufbewahren.