Michaela Wein

Ab in den Sommer

  • 13.07.2012, 18:18

Das laufende Semester ist so gut wie überstanden. Zeit, sich nicht nur um die anstehenden Prüfungen, sondern auch um die Sommerplanung zu kümmern.

Das laufende Semester ist so gut wie überstanden. Zeit, sich nicht nur um die anstehenden Prüfungen, sondern auch um die Sommerplanung zu kümmern.

Der Schreibtisch quillt über vor lauter Büchern, Zetteln und Stiften. Laptop und Hirn rauchen um die Wette, es ist stickig und der Schokoriegel-Vorrat geht zur Neige. Doch nicht nur die Prüfungswoche naht, sondern auch die heiß ersehnten Ferien. Zum Glück hat der Sommer in Österreich so einiges zu bieten. Ein kleiner Überblick für die, die den Sommer nicht erwarten können und sich von der Schlechtwetterprognose nicht entmutigen lassen.

Festivals

Festivals gehören mittlerweile zum Sommer wie der Besuch im Freibad. Auch dieses Jahr überbieten sich die Veranstalter von Nova Rock, Frequency und Co. mit Auftritten diverser Superstars. Doch auch abseits der Großen gibt es jede Menge kleinerer, an Qualität um nichts nachstehender Festivals, die einen Besuch durchaus lohnen.
Das Lovely Days Festival, das am 10. Juli in Wiesen stattfindet, spezialisiert sich auf Rock-, Bluesund Songwriterlegenden und lässt seit 2006 die Ära Woodstock wieder auferstehen. Dieses Jahr sind Actsw ie Toto und der Manfred Mann’s Earth Band mit dabei.
On The Rocks, (16. und 17. Juli im Steinbruch Golling) wartet dieses Jahr mit einem Line-Up auf, das ein besonderes Musikvergnügen verspricht: The Hidden Cameras und die Antennas spielen auf derselben Bühne wie die Mühlviertler Bilderbuch, die im vergangenen Jahr mit Nelken und Schillinge ein außerordentliches Debutalbum ablieferten.
Das Habedehre-Festival mid Herz findet heuer zum zweiten Mal in Ostermiething statt. Am 16. Juli spielen LaBrassBanda, SkaPutnik und KellerSteff abseits von Rock und Pop.
Am 6. und 7. August trägt das Palaverama in Gmünd (NÖ) seinen Teil zur Festivalsaison bei. Für Auftritte von den Sternen, Sofa Surfers, den nach Berlin ausgewanderten Ja, Panik sowie Velojet ist gesorgt.
Für Metalfans bietet alljährlich das Kaltenbach die richtige Musik: Nachdem der Austragungsort letztes Jahr verlegt wurde, findet es diesmal wie ursprünglich in Stuhleck statt. Mit dabei sind Dying Fetus (die letztes Jahr absagen mussten), Dark Funeral und Asphyx.
Eine gute Tat vollbringen und dabei den Festivalwahnsinn genießen ist am Bock mas-Festival möglich, das zugunsten des Flüchtlingsprojektes Ute Bock in der Burgruine Altwartenburg von 26. bis 28. August veranstaltet wird.

Konzerte

Jenen Leuten, denen Zelten und  das Benutzen von Dixi-Klos noch nie sonderlich sympathisch waren, bietet der diesjährige Sommer jede Menge an Einzelkonzerten, die das Herz so mancher Musikliebender höher schlagen lassen.
In der Burg Clam in Oberösterreich finden jedes Jahr im Sommer Open Air-Konzerte der besonderen Art statt: Wir sind Helden und Die Ärzte waren beispielsweise schon zu Gast und dabei angetan von der besonderen Atmosphäre in der Burg. Grossstadtgeflüster, die ihre Konzerte aufgrund der Erkrankung eines ihrer Mitglieder absagen mussten, holen die versprochenen Termine Anfang Juli in Graz, Klagenfurt, Innsbruck und Wien nach. Ich muss gar nix, der Clubhit der Band, dürfte auch in diesem Sommer zum Motto so mancher Studierender werden. 
In Kufstein geben sich Culcha Candela die Ehre – Ohrwürmer wie Hamma und Monster mögen keine musikalischen Meisterleistungen sein, zum Tanzen eignen sie sich allemal.
Kult-DJ David Guetta gastiert am 13. August nicht etwa in Wien, sondern im Schwarzl Freizeitzentrum in Unterpremstätten. Für die tanzwütige Fangemeinde sicherlich ein Pflichttermin. Weiters gastieren in diesem Sommer die Stereophonics, Altrocker Alice Cooper, Kasabian, Flogging Molly und Leonard Cohen in Österreich. 

Sportevents

Natürlich sind musikalische Events nicht das einzige, das im Sommer als Freizeitbeschäftigung dient. Die Freibäder haben endlich geöffnet, die Sonne lacht vom Himmel und die Beachvolleyball-Saison ist eröffnet. Jede Menge sportlicher Betätigungen machen vor allem eines: Spaß. Wem das Schwimmen im Badesee nicht reicht oder wer lieber anderen beim Sporteln zusehen möchte, dem seien folgende Events ans Herz gelegt.
Beinahe Festival-Flair bietet der alljährliche Beachvolleyball GrandSlam in Klagenfurt: Von 27. Juli bis 1. August werden Teams aus aller Welt angefeuert – dabei sind Spielregeln und Gewinner eher egal, im Mittelpunkt stehen Spaß und Unterhaltung.
Die Fußball-WM findet 2010 leider geografisch nicht so nahe statt wie 2006, jedoch sind die Fußballfans dennoch nicht dazu verdammt, vor dem Fernseher zu versauern. Jede Menge Public Viewing-Möglichkeiten werden den Kampf um den Titel auf riesigen Leinwänden übertragen.
Wer selbst aktiv werden möchte, dem sei neben den Klassikern wie Schwimmen und Radfahren zur Abwechslung Sommer-Rodeln empfohlen: In ganz Österreich bieten Sommerrodelbahnen jede Menge Spaß und Abenteuer.

Film

Bei einer solchen Auswahl an Konzerten, Festivals und Sport-Events kann es auch ganz schön sein, wenn es etwas ruhiger wird: Ein simpler Kinobesuch kann im Sommer zum Erlebnis werden, Essengehen wird zur reinsten Gaumenfreude. Der Filmgenuss wird im Sommer ins Freie verlegt: ob Sommerkino, Kino unter Sternen oder Kino am Dach – die Auswahl an Orten und Filmen ist groß. 
Film- und Kulinarischer Genuss werden am Wiener Film Festival 2010 am Rathausplatz miteinander verbunden: Internationale Küche und Musikfilme begeistern den ganzen Sommer über ihr Publikum. Das Musical-Angebot reicht von Cats (Graz) über Victor/Victoria (Stockerau) zur Rocky Horror Show (Bad Leonfelden). Klar, dass die Wahl bei einer solchen Zahl an Veranstaltungen außerordentlich schwer fällt. Wer nicht an einen Ort gebunden sein möchte, dem/der sei das Österreich-Ticket der ÖBB empfohlen – damit die vielen Events kostengünstig erreicht werden können.

 

Welche Uni ist die beste?

  • 13.07.2012, 18:18

Hochschul-Rankings finden immer wieder ihren Weg in die Schlagzeilen: Österreich schneidet darin nie besonders gut ab. Doch beeinflussen Rankings tatsächlich bei der Studienwahl?

Hochschul-Rankings finden immer wieder ihren Weg in die Schlagzeilen: Österreich schneidet darin nie besonders gut ab. Doch beeinflussen Rankings tatsächlich bei der Studienwahl?

Mitte November wurde das Shanghai-Universitäts-Ranking veröffentlicht: Einmal mehr werden darin amerikanische Hochschulen wie Harvard und Stanford zu den besten Unis der Welt gekürt; europäische Hochschulen sind kaum unter den Spitzenplätzen zu finden. Die Universität Wien liegt zwischen Platz 151 und 200, weit entfernt von den Top-Unis der Welt. Der Umstand, dass die heimischen Hochschulen derart abgeschlagen sind, bietet jede Menge Stoff für Schlagzeilen samt Kritik am vorherrschenden Bildungssystem. Doch sind derartige Rankings für heimische Studierende überhaupt relevant? Beeinflussen sie die Studienwahl tatsächlich in einem derartigen Ausmaß?

Rankings sind relativ. „Nicht in erster Linie“, meint Richard (26), der an der Wirtschaftsuniversität Wien studiert hat und seinen PhD am Institut für Höhere Studien macht. „Für mich sind Rankings eine Orientierungshilfe. Die Kriterien der Rankings sind manchmal fraglich.“ Eine Meinung, die auch Theresa Oberauer teilt: Sie hat für das Buch Bologna – What’s next? Einen Beitrag zum Thema Uni-Rankings verfasst. „Es muss natürlich hinterfragt werden, auf Basis welcher Daten gerankt wird“, erklärt sie. Im Falle des kürzlich veröffentlichen Shanghai- Rankings wird beispielsweise die Anzahl der Nobelpreisträger, die die jeweilige Hochschule hervorgebracht hat, in die Wertung mit einbezogen. „Das ist eine Zahl, die sich im Laufe der Jahre nicht stark verändern wird – ich und viele Autoren bezweifeln die Aussagekraft dieses Indikators“, meint Oberauer.

Kaum vergleichbar. Doch wie könnten Rankings zu einer höheren Aussagekraft kommen? „Wenn man sich auf eine einheitliche Messmethode zur Evaluierung einigen könnte, würde ein Uni-Ranking sicher als Orientierungshilfe dienen“, ist Theresa Oberauer überzeugt. Doch die derzeitigen Evaluationen wie das Times Higher Education Ranking oder das Shanghai-Ranking arbeiten mit unterschiedlichen Indikatoren, die Vorgehensweisen bleiben intransparent. Dazu kommt, dass Hochschulen auf der ganzen Welt kaum miteinander vergleichbar sind. „Größere Universitäten schneiden bei Rankings immer besser ab, weil mehr Absolventen positive Angaben zur Hochschule machen können als in Kleinen“, erklärt Oberauer. „Dabei ist gerade in kleineren Universitäten das Betreuungsverhältnis meist besser.“
Relevant sind Uni-Rankings in jenen Ländern, in denen sie durchgeführt werden, wie beispielsweise in den USA. „In europäischen Breitengraden werden Rankings eher noch als Zusatzinformation beachtet“, meint Stefan Hopmann. In Österreich scheinen die Hochschul- Tests bei der Wahl von Auslandssemestern eine Rolle zu spielen: In Fächern wie Internationale Betriebswirtschaft, die das Absolvieren eines Auslandssemesters erfordern, werden Rankings doch zur Entscheidungshilfe herangezogen. Die 27-jährige Christine hat sich vor ihrem Auslandssemester in Lyon sehr wohl das Ranking der dortigen Uni näher angeschaut. Und trotz des guten Rankings waren „die Klassen nicht unbedingt kleiner, und die Lehre nicht besser“ im Vergleich zur WU. Ein Aspekt, der eine viel größere Rolle spielen dürfte, ist das Prestige einer Hochschule.

Heimische Tests. Rankings, die sehr wohl die Meinung von (Neo-) Studierenden bei der Wahl der Hochschule beeinflussen könnten, sind jene, die von heimischen Magazinen durchgeführt werden. „Es ist zu hinterfragen, wie qualitativ hochwertig diese Rankings sind“, gibt Oberauer zu bedenken.
 Letztendlich vertrauen (Neo-) Studierende dann doch am liebsten Referenzen von Bekannten und FreundInnen: Mundpropaganda und Sympathie für eine Hochschule sind die Indikatoren, die die Entscheidung für eine Universität maßgeblich beeinflussen. Auch Student Richard meint: „Es kommt darauf an was die langfristigen Ziele sind: Wie wichtig einem das Leben und die Stadt sind und Aspekte wie Freizeit, Sprache und Kultur.“ Indikatoren, die ein Ranking nur schwer messen kann.