Marlene Brüggemann

Der Drogenkoffer

  • 13.07.2012, 18:18

Cannabis

Der Klassiker. Der Überbegriff Cannabis umfasst alle natürlichen Hanfprodukte, die den psychoaktiven Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten. Obwohl Haschisch (Hash, Dope, Shit) und Marihuana (Gras, Ganja) von der gleichen weiblichen Hanfpflanze gewonnen werden, ist ihr Aussehen markant unterschiedlich. Während Hash aus dem Harz der Blüten gepresst ist, sollte man bei Marihuana zumindest Bestandteile einer Pflanze erkennen können. Wie oft falsch vermutet, werden nicht allein die charakteristischen Blätter geraucht, sondern die zerriebenen Blüten (buds). Falls mal Knappheit herrscht, können Stängel und kleinere Blätter mitverwendet werden.

Aufnahme: THC kann über die Lungen oder Magenschleimhäute, also oral oder beim Rauchen aufgenommen werden. Vorsicht! Bei oraler Aufnahme wirkt das THC oftmals verstärkt.

Kosten: ca. 10 € / Gramm

Mögliche Wirkung: Unter Einfluss von Cannabis werden Gefühlszustände und Sinneseindrücke verstärkt und das Zeitempfinden wird verändert. Die psychoaktiven Effekte von THC hängen vom Gehalt im konsumierten Cannabis, dem Aufnahmeweg, der Umgebung und der Erfahrung des/r KonsumentIn ab. Oft zur Entspannung eingesetzt, kann Cannabis das Wohlbefinden und die Sensibilität steigern. Es kann ebenfalls zu einer leichten Euphorie, aber auch Halluzinationen führen.

Negative Effekte: Cannabiskonsum hat einen Anstieg der Herz-Lungen-Frequenz sowie die charakteristische Rötung der Augen und die Austrocknung des Mundes zur Folge. Ebenfalls kann es zur Einschränkung der kognitiven Leistungsfähigkeit (Gedächtnis-, Aufmerksamkeits-, Konzentrationsleistung) kommen. Längerfristig können Aktivitäts-, Interessens- und Motivationsverlust sowie eine gesteigerte Anfälligkeit für Atemwegsbeschwerden eintreten, da die Schädlichkeit eines Joints in etwa der von drei bis fünf Zigaretten entspricht.

Finger weg! Nicht konsumiert werden sollte Cannabis bei Lungenerkrankungen, Herzbeschwerden und Herzerkrankungen, oder bei Ängstlichkeit, Bedrücktheit oder psychischen Problemen.

 

LSD & Magic Mushrooms

Die Bewusstseinsweitung. LSD (Lysergsäurediethylamid) zählt neben verschiedenen Pilzsorten (Magic Mushrooms) zu den Halluzinogenen. LSD ist eine farb-, geschmack-, und geruchlose Flüssigkeit und wird auf Löschpapier, (Mikro-)Tabletten oder Kapseln vertrieben. Mushrooms hingegen sind ausgewählte Pilze der Gattung Psilocybe, Panaelous oder Conocybe, die Psilocybin und Psilocin enthalten.

Aufnahme: Da LSD im Mikrogrammbereich bereits eine hohe Wirksamkeit hat, wird es in minimalen Mengen geträufelt oral konsumiert. Pilze hingegen können getrocknet oder frisch gegessen werden. Vorsicht! Getrocknet wirken Pilze erheblich stärker.

Kosten: Pilze: ca. 10 € / Stück, LSD: ca. 20 bis 60€ / Trip

Mögliche Wirkung: Die Wirkung von LSD setzt nach 30 bis 90 Minuten ein und dauert bis zu 12 Stunden. Bei Pilzen reduziert sich die Dauer der Wirkung auf die Hälfte. Durch die extreme Veränderung des Zeitempfindens kann eine Stunde jedoch als ein Tag oder sogar eine Woche empfunden werden. Zusätzlich werden Stimmungen verstärkt und verändert, Unbewusstes und Vergessenes kann erneut und verändert erlebt werden. Sinneswahrnehmungen werden intensiviert, z.B.: Man hört Farben und schmeckt Töne. Die Wirkung von Halluzinogenen kann eher als eine Reise als ein Zustand verstanden werden. Danach sollte genug Zeit für eine Auseinandersetzung mit dem Erlebten eingeräumt werden.

Negative Effekte: Physisch können eine Erhöhung der Körpertemperatur, Schwindel und Herz-, Atem- und Kreislaufbeschwerden auftreten. Besonders bei (frischen) Pilzen auf vollen Magen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Halluzinogene verändern stark Raum-, Zeit- und Selbstwahrnehmung. Zusätzliche (Pseudo-)Halluzinationen können durch eine erschwerte Unterscheidung von Fantasiewelt und Realität zu „Bad Trips“ führen. Große Angst, Panik und Paranoia sind die Folge. Hier kann Traubenzucker oder Orangensaft helfen. Auch nach Tagen oder Wochen sind erneute sogenannte „Flashbacks“ möglich.

Finger weg! Von einer Einnahme in lauten, menschenvollen und lichtintensiven Umgebungen wird abgeraten. Bei Herzkreislauferkrankungen oder psychischen Problemen sowie bei bestehender Angst vor einem Trip verzichte auf Halluzinogene!

Speed & Ecstasy

Der Motivator. Speed ist ein vollsynthetisch hergestelltes Amphetamin. Ecstasy, also verschiedene Amphetaminderivate (MDMA, MDA, MDE, MBDB), kommt durch kleine, jeweils unterschiedliche Abweichungen in der Molekülstruktur von Amphetamin zustande. Früher alltäglich als Therapiemedikament verschrieben, ist Amphetamin heute verboten. Minimal verändertes Amphetamin (Ritalin) ist jedoch immer noch in Verwendung, z.B. bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS. Ecstasy und Speed sind als Pulver bekannt. Ersteres kommt auch in Form von Tabletten oder Kapseln vor.

Aufnahme: Beide Drogen nimmt man oral (geschluckt) oder nasal (geschnupft) auf. Speed wird in viel selteneren Fällen auch geraucht oder injiziert. Vorsicht! Kristallines Speed und Amphetaminderivate sind reiner und dadurch auch stärker.

Kosten: Ecstasy: ca. 10€ / Kapsel oder Tablette, Speed: ca. 10€ / Gramm

Mögliche Wirkung: Da Amphetamin ein Stimulans ist, bewirkt es im Gehirn eine vermehrte Freisetzung von Adrenalin und Dopamin. Bei Ecstasy wird vermehrt Serotonin freigesetzt. Speed und Amphetaminderivate erzeugen einen Zustand gesteigerter Wachheit, Unbeschwertheit, erhöhter Leistungsfähigkeit und Konzentration. Während Speed zur Selbstüberschätzung führt, verstärkt MDMA besonders die emphatische Empfindung.

Negative Effekte: Körperliche Nebeneffekte sind verspannte Kiefer und Zähneknirschen sowie Mundtrockenheit und ein Anstieg der Körpertemperatur, des Blutdrucks und der Herzfrequenz. Besonders belastet werden Nieren, Leber und Herz. Auf psychischer Ebene kann es auch zu Angstzuständen, im Fall von Speed auch zu Aggression und Reizbarkeit kommen. Besonders das „Runterkommen“ kann begleitet sein von Schlafstörungen, Depression und Erschöpfung. Hier sollten leichte Speisen (Obst) und Vitamine sowie genug Flüssigkeit zugeführt werden. Nur ein Drittel der geprüften Stoffe enthalten wirklich Amphetamin oder -derivate.

Finger weg! Bei Herz-Kreislauf-, Leber-Nieren- und psychischen Problemen als auch bei Epilepsie, Bluthochdruck und Unruhe oder Angst. Alle angeführten Drogen unterliegen dem österreichischen Suchtmittelgesetz. Jede dieser Drogen wirkt auf jeden Menschen unterschiedlich!

Quelle: Verein ChEck iT! – Kompetenzzentrum für Freizeitdrogen

Be aware!

  • 13.07.2012, 18:18

Die anonyme Band Notic Nastic (D, USA) ermutigt ihr Publikum, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dass dies keinesfalls leise und spaßlos passieren muss, beweisen ihre Live Shows. PROGRESS sprach mit der Frontfrau und Sängerin über Freiheit, Pop und Tubas.

Die anonyme Band Notic Nastic (D, USA) ermutigt ihr Publikum, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dass dies keinesfalls leise und spaßlos passieren muss, beweisen ihre Live Shows. PROGRESS sprach mit der Frontfrau und Sängerin über Freiheit, Pop und Tubas.

PROGRESS: Wie kam es zur Entstehung von Notic Nastic?

NOTIC NASTIC: Es fing mit dem Gedanken an, dass es Spaß machen würde, in einer Band zu sein. Was anfangs ein Musikprojekt war, entwickelte sich zügig zu einer Band. Mit der Zeit fingen wir an darüber nachzudenken, wie wir als KünstlerInnen unsere Lebensphilosophie besser in das Projekt integrieren können, um Menschen zu erreichen und vielleicht auch eine Botschaft rüberzubringen. Wir sind für ethische Mode, und unser neues Album „Fullscreen“, steht dafür, die Augen aufzumachen.

Wie funktioniert die Symbiose aus elektronischer Musik und politischer Botschaft?

Wir sehen uns selbst nicht als elektronische Band. Es war eher Zufall, dass wir uns in der elektronischen Musik wiederfanden, weil wir ProduzentInnen sind und wir im technischen Sinne wussten, wie das funktioniert. Ursprünglich hab ich Tuba spielen gelernt, aber ich hab nicht wirklich eine Möglichkeit gesehen, damit junge Leute zu erreichen. Für den Weg, den ich gehen wollte, war elektronische Musik einfach passender. Unsere Musik hat eine Message. Mein Ziel ist nicht, den elektronischen Musikgurus auf Weltniveau zu imponieren.

Freiheit ist großes Thema bei Notic Nastic. Was ist für dich Freiheit?

Ich denke Freiheit ist zu einem Großteil, zu verstehen, wie viel Manipulation wir in dieser Welt ausgesetzt sind. Wir werden ständig von Bildern bombardiert. Als ich jünger war, habe ich nicht wirklich realisiert, wie viele von den Dingen, die ich gesagt und getan habe, von äußeren Einflüssen geformt waren. Aber ich habe angefangen, darüber nachzudenken und habe bemerkt, dass ein beträchtlicher Teil meiner Persönlichkeit nicht unbedingt durch meine freie Wahl entstanden ist. Ich denke Freiheit bedeutet einfach, das zu verstehen und bewusst zu entscheiden, was ich unterstützen will.

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