Antworten der Grünen Alternative (Die Grünen)
1. Die Abschaffung des eigenständigen Wissenschaftsministeriums ist einerseits Ausdruck der Geringschätzung der Studierenden und der Wissenschaftler_innen, andererseits die logische Konsequenz einer Wissenschaftspolitik die sich zunehmend an Wirtschaftsinteressen orientiert. In den letzten Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass in Fragen die beide Bereiche des Ministeriums betreffen, wie zB die Regelung zum Zweitveröffentlichungsrecht für wissenschaftliche Publikationen, zugunsten der Wirtschaft statt der Wissenschaft entschieden wird. Selbstverständlich fordern wir Grüne daher wieder ein eigenständiges Wissenschaftsministerium.
2. Das perfekte System oder die perfekte Hochschule gibt es nicht. Dennoch lässt sich vieles von unterschiedlichen Ländern lernen. Bei Stipendien sind die nordischen Länder vorbildlich, auch was die Bereitstellung von leistbarem Wohnraum betrifft. Ebenso wünschenswert wäre Faculty-Modell, also die Abschaffung der Kurien-Grenzen in den USA zu nennen - in Österreich gibt es immer noch eine immense Besserstellung der Professor_innen gegenüber dem Mittelbau. Was die Finanzierung betrifft, sollten wir uns ein Beispiel an der Schweiz nehmen: Auch wenn es mir gelungen ist mit einem Antrag im Parlament ein Plus von 1,35 Milliarden Euro für die Unis sicherzustellen, sind wir von den angestrebten zwei Prozent des BIP noch weit entfernt.
3. Die sozial selektiven Zugangsbeschränkungen gehören wieder abgeschafft, stattdessen soll eine echte Studieneingangs- und Orientierungsphase eingeführt werden. Student_innen könnten sich dann mehrere Fächer ansehen und sich nach einem Jahr - bei vollständiger Anrechnung der absolvierten Lehrveranstaltungen - für ihr Studium entscheiden. Im Idealfall wäre dies auch hochschul-übergreifend, also sowohl für FHs und Unis zu ermöglichen. Zudem braucht es einen Umbau des Stipendien-Systems, insbesondere auch mit Blick auf ältere Studierende. Mittelfristig ist es für eine bessere soziale Durchmischung aber vor allem notwendig, dass die Selektion in der Schule beendet wird.
4. Die Schikanen gegen Drittstaatsangehörige gehören alle beseitigt: gerade diese Gruppe ist besonders häufig von finanziellen Problemen betroffen. Die doppelten Studiengebühren sind ein lächerlich kleiner Beitrag für die Hochschulfinanzierung, sie verursachen aber für die Betroffenen immense Probleme. Leider ist die Benachteiligung dieser Gruppe auch auf Fremdenfeindlichkeit zurückzuführen zurückzuführen.
5. Viele der Versprechen bei Einrichtung der FHs haben sich nicht erfüllt, wie zB dass sie von der Wirtschaft finanziert werden würden. Daraus muss man auch Konsequenzen ziehen. Die Fachhochschulen sind öffentlich finanziert, also sollen sie sich auch an gesetzliche Regelungen halten die für alle gleich gelten. Damit meine ich vor allem das Studienrecht, aber auch die Verbesserung der Qualität indem mehr Stammpersonal aufgenommen wird. Die FH-Studierenden haben ein Recht auf ein hochwertiges Studium.