Christopher Glanzl

Same procedure as last year?

  • 30.01.2016, 15:03

Der letzte Freitag im Jänner in Wien wurde wie jedes Jahr ein politisches Schaulaufen. Beschützt von 2800 Polizist*innen, Wasserwerfer und Hubschrauber prostete sich die Rechte in der Hofburg zu, während an die 8000 Demonstrierende unter großer medialer Beobachtung um die Sperrzone marschierten. Die Stimmung im Vorfeld war ruhiger als sonst. Das lag unter anderem an einem weniger aktivem Blockadekonzept und weniger durch die Polizei aufgeheizte Stimmung. In Zeiten von Obergrenzen erregt die reine Symbolik hinter dem Akademikerball vielleicht auch einfach weniger. Einzig eine von der Polizei gestaltete Engstelle, um auch wirklich alle Demonstrierenden ins Gesicht filmen zu können, sorgte für Unmut. Sonst gab es 29 Selfiesticks auf Seiten der Polizei, neun Festnahmen und einen obligatorischen, nicht angekündigten Kessel um eine angemeldete Kundgebung in der Herrengasse.

Fotos und Kurztext: Christopher Glanzl
Untertitel: Redaktion.

Vienna calling: Refugees welcome!

  • 04.10.2015, 16:00

Am 3. Oktober 2015 gingen schätzungsweise 70.000 Menschen unter dem Motto „Flüchtlinge Willkommen“ auf die Straße. Die Demo zog sich vom Wiener Westbahnhof bis zum Heldenplatz. Dort fand anschließend das Konzert „Voices for Refugees“ statt, dem weit über 100.000 beiwohnten. Christopher Glanzl hat die Stimmung für progress eingefangen.

G7 - Robocops statt Rehe

  • 10.06.2015, 09:50

Der alljährliche G7-Gipfel fand dieses Jahr in Deutschland statt. Nachdem beim letzten Mal Heiligendamm im flachen Norden Ort des Treffens war, war es diesmal Elmau im alpinen Garmisch-Partenkirchen, das dieses Spektakel beherbergte und sich dafür in ein potemkin'sches Areal verwandelte

Der alljährliche G7-Gipfel fand dieses Jahr in Deutschland statt. Nachdem beim letzten Mal Heiligendamm im flachen Norden Ort des Treffens war, war es diesmal Elmau im alpinen Garmisch-Partenkirchen, das dieses Spektakel beherbergte und sich dafür in ein potemkin'sches Areal verwandelte. Statt weite Wiesen mussten die Gegendemonstrant_innen Höhenmeter überqueren, um die geplanten Blockadeaktionen durchzuführen. Russland war aufgrund der Ukraine-Krise nicht dabei um inmitten eines weiträumigen Sperrgebiets über Klimaschutz, Meeresschutz oder den Umgang mit Ebola zu diskutieren. Eine Großdemonstration in München und ein Alternativgipfel waren der Auftakt für die Aktionen von StopG7.

Allein im Mittelmeer

  • 23.05.2015, 14:42

Die kleine Mittelmeerinsel Lampedusa - ein acht Kilometer langer Felsen - ist erste Anlaufstelle für tausende afrikanische Menschen, die flüchten mussten. Und gleichzeitig ist sie nur eine Durchlaufstation; für die, die es geschafft haben, und für wenige von all denen, die es nicht geschafft haben. Das Schicksal sowohl der Überlebenden als auch der Toten wird unsichtbar gemacht, denn auch auf Lampedusa darf das Drama im Mittelmeer nicht zu sehr stören.

Demonstration gegen das "Fest der Freiheit" - eine Fotostrecke

  • 05.06.2014, 16:13

Christopher Glanzl war für progress online auf der Demonstration gegen das von Burschenschaften organisierte "Fest der Freiheit" am 4.6.2014. Seine Eindrücke in Bildern:

 

Christopher Glanzl war für progress online auf der Demonstration gegen das von Burschenschaften organisierte "Fest der Freiheit" am 4.6.2014. Seine Eindrücke in Bildern:

Die Offensive gegen Rechts rief dazu auf, sich gegen das von Burschenschaften organisierte „Fest der Freieheit“ zu stellen.

 

Schon lang vor Demonstrationsbeginn gab es in der Innenstadt Kundgebungen, die Polizei war im Straßenbild der Stadt...

 

...mehr als nur präsent und schuf eine zum Teil absurde Szenerie.

 

Startpunkt der Gegendemonstration war um 17:00 Uhr vor der Uni Wien.

 

Ca. 2000 Menschen versammelten sich dort, um ein Zeichen gegen Faschismus zu setzen.

 

Redebeiträge wiesen auf den Zusammenhang zwischen Armut und dem Zulauf rechter Gruppierungen hin.

 

Die Polizei blieb diesmal ruhig und war mehr durch ihre schiere Präsenz als durch ihren Einsatz im Weg.

 

Auch der KZ-Überlebende Rudolf Gelbard marschierte mit, um mit seinem Schicksal auf die Gefahren rechter Umtriebe hinzuweisen.

 

PassantInnen sahen eine laute und friedvolle Demonstration.

 

„Siamo tutti antifascisti“ oder „Lieber ein Abszess am After als ein deutscher Burschenschafter“ wurden dabei skandiert.

 

Die Clown-Army trieb ihr Unwesen und malte Herzen um Polizisten...

 

... und lockerten die ohnehin gute Stimmung noch weiter auf.

 

- ohne Worte -

 

Auch in der Luft war die Exekutive stark hörbar unterwegs.

 

Immer wieder blieb der Demonstrationszug für Redebeiträge stehen und erlaubte Stehpausen.

 

Gegen 20:00 Uhr erreichte die Demo ihren Endpunkt vor der Universität Wien.

 

Im Anschluss kam es noch zu unschönen Szenen in der U-Bahnstation Schottentor als die Polizei dort eine Festnahme durchführte.

 

Ein Mann wurde tumultartig festgenommen und dabei auch verletzt.

 

Draußen wurde es ruhiger, der Zugang zu den Burschenschaftern war von der Polizei massiv gesperrt.

 

- ohne Worte -

Kampf um die Straßen Wiens

  • 18.05.2014, 15:32

Am 17.5. fand eine Gegendemonstration linker Gruppierungen zum Identitärenaufmarsch in Wien statt. Es kam zu Repressionen gegenüber der Demonstierenden seitens der Polizei. Christopher Glanzl war für progress online mit Kamera dabei.

Am 17.5. fand eine Gegendemonstration linker Gruppierungen zum Identitärenaufmarsch in Wien statt. Es kam zu Repressionen gegenüber der Demonstierenden seitens der Polizei. Christopher Glanzl war für progress online mit Kamera dabei.

Gestern kam es zu einem Kampf um die Straßen Wiens.

Auf der einen Seite waren dabei antifaschistische Gruppierungen wie die OGR oder SLP.

Um 11:00 Uhr traf man sich am Christian-Broda-Platz, von wo aus die Demonstration zum Kunsthistorischen Museum starten sollte.

Während das schlechte Wetter die Fahnen oben hielt...

...probierte die Samba-Gruppe dasselbe mit der Stimmung.

Die Identitären konnten die Route über die Mariahilfer Straße (Start Westbahnhof) nicht gehen, da diese noch von der Gegendemo belegt war.

Mit Rufen wie „No border, no nation – stop immigration“ oder „Jetzt seid ihr noch tolerant – bald schon fremd im eig'nen Land“ oder einfach nur bellend...

... zogen sie über die Burggasse Richtung Volkstheater, wo die Schlusskundgebung geplant war.

Auch Presse war zahlreich vertreten und prägte das Bild um die ca. 100 Teilnehmer_innen.

Es kam zu Sitzblockaden, die von der Polizei...

... aufgelöst wurden. Es gab dabei unschöne Szenen.

Aber auch intern war der Umgang mittlerweile von Frust und Aggression geprägt.

In Folge eskalierten immer öfter kleine Situation, die solch einen Gewalteinsatz eigentlich nicht erforderlich machen.

Hier wurde die Demo zwar um die Blockade geleitet...

...trotzdem wurde von der Polizei die Straße unverhältnismäßig geräumt.

Auf der Kreuzung beim Museumsquartier/Volkstheater wartete die bislang größte Sitzblockade.

Spätestens jetzt brach das Einsatzkonzept der Polizei zusammen und erhöhter Einsatz von Gewalt sollte das kompensieren.

Pfefferspray wurde freigegeben...

... viele Demonstrant_innen festgenommen...

... und der Spray letztlich auch zahlreich eingesetzt.

Der gesamte Bereich wurde großräumig geräumt und für alle gesperrt. Auch Medienvertreter_innen wurden nicht mehr zur Demo der Identitären durch gelassen.

Die Gegendemonstration sammelte sich wieder...

... während die Lage langsam ruhiger wurde.

Im 8. Bezirk dagegen war die Lage immer noch angespannt, mittlerweile wurde auch die Hundestaffel angefordert.

Die Polizei nahm versprengte Gegendemoteilnehmer_innen fest, ...

...war dabei aggressiv und sperrte die Josefstädter Straße ohne ersichtlichen Grund für längere Zeit.