• Die unerträgliche Leichtigkeit des Patienten-Seins

    Sondierungen zu einem psychologischen Jargon-Phänomen. Wer bei einem „Klienten“ zuerst an eine Person denkt, die mit juristischer Vertretung die Höhe von Nachbars Gartenzaun urgiert oder im Rosenkrieg um Kind und Kegel streitet, wird bei einem Blick in aktuelle Fachliteratur der klinischen Psychologie und Psychotherapie überrascht sein. Ob im Kurzlehrbuch oder im psychotherapeutischen Wörterbuch, wo lange…

  • Einfach zu brauchbar

    Mediale Angriffe auf die Gender Studies. Was die Gender Studies so machen, sei nicht nachvollziehbar für die Durchschnittsbevölkerung: eine beliebte Beschwerde in Mainstreammedien. Forschungsfragen und Ergebnisse seien unverständlich und das Konzept Gender widerstreite „der ursprünglichsten Wahrnehmung und Empfindung der meisten Menschen“, wie es der Leiter des Politteils der Frankfurt Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) Volker Zastrow stilbildend…

  • Die Flucht in die Polyamorie

    Polyamorie präsentiert sich als Gegenentwurf zur romantischen Zweierbeziehung. Doch das Patriarchat wird dadurch alleine noch nicht angegriffen. Jede Person, die offen damit umgeht, mehrere Partnerschaften gleichzeitig zu haben, kennt das: „Das geht nie gut“, „Das funktioniert nicht“, „Eine*r kommt immer zu kurz“. Die essentialisierende Annahme, dass Monogamie normal sei und deswegen funktioniere, schwingt bei jeder…

  • Nicht länger wegsehen

    Seit zwölf Jahren steigt die Zahl rechtsextremer Straftaten rapide an. Linke Aktivist_innen und Künstler_innen geraten zunehmend ins Visier. Die Polizei bleibt tatenlos. Rechtsextreme Gewalt nimmt rasant zu. Verzeichnete das Innenministerium im gesamten Jahr 2004 noch 322 Anzeigen wegen Verbrechen oder Vergehen mit rechtsextremem Tathintergrund, waren es 2015 bereits 1.691. Statistisch gesehen wird alle fünf Stunden…

  • Wie viel Pop verträgt Feminismus?

    „Feminismus ist in!“, schreien uns Werbekampagnen und Stars entgegen. Was passiert mit der Frauenbewegung, wenn Feminismus zu einem Konsumgut wird? Wenn sich Unternehmen feministische Ästhetik für Verkaufszwecke ausborgen, dann ist das durchaus irritierend. Vor allem, weil nicht immer klar ist, ob nun Umsatzsteigerung oder offene Unterstützung frauenpolitischer Agenden im Vordergrund stehen. Ebenso ist es mit…

  • Marco Polo und der Camping-Bus

    Ein kleiner historischer Abriss des Reisens – von Alexander dem Großen bis zum Post-Tourismus. Reisen stammt laut Duden aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutete lange Zeit Aufbruch, (Heer-) Fahrt oder auch (Heer-)Zug, verweist also bereits etymologisch auf etwas, das sich von einem zu einem anderen Punkt bewegt und ein entferntes, meist unbekanntes Ziel ansteuert, das –…

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