Autor: Are

  • Die eigenen Verbrechen ausstellen, Ausstellungs-Rezension

    Die Sonderausstellung „Die Wiener Medizinische Fakultät 1938 bis 1945“ im Josephinum, der Sammlung der Medizinischen Universität Wien direkt hinter dem Campus, sollte man sich nicht entgehen lassen. In nur eineinhalb Räumen schaffen es die Kuratoren Herwig Czech und Niko Wahl in aller Kürze – aber dennoch repräsentativ – auf unterschiedlichste Bereiche der Medizin vor, während…

  • Von Blumen, Bienen und Gaspedalen, Buch-Rezension

    Sex ist Kopfsache, so viel ist klar. Doch was genau sich im Gehirn abspielt, wenn wir mal (nicht) in Stimmung sind, steht in dem Buch „Come As You Are“ (auf Deutsch „Komm, wie du willst“) von Emily Nagoski. Die Sexualpädagogin will mit Missverständnissen und Mythen endgültig aufräumen und vor allem Frauen dabei helfen, ein entspannteres…

  • 7 Days in Entebbe, Film-Rezension

    José Padilhas Politthriller „7 Days in Entebbe“ hielt im Mai Einzug in die europäischen Kinos. Der „Narcos“-Regisseur bemüht sich um eine charmante, wenn auch teils prätentiöse 1970er-Jahre Ästhetik. Leider ist seine Erzählung der 1976 von deutschen und palästinensischen Terrorist_innen ausgeführten Flugzeugentführung durchwoben von problematischen politischen Botschaften: Während Padilha viel Empathie für die antisemitischen Entführer_ innen…

  • Bekennt sich die Universität zur  Mitverantwortung?

    progress: Begeben wir un in die Zeit direkt nach dem Krieg, ins Jahr 1946. Was war der Zustand an den Universitäten? Herbert Posch: Charakteristisch für diese Zeit war der massive Anstieg von Student_innen, da kriegsbedingt nun mehreres Maturajahrgänge gleichzeitig an die Universität kamen. Außerdem war der Großteil der Universitätsinfrastruktur (Gebäude, Labors, Hörsäle, Bibliotheken, …) stark beschädigt, wobei die…

  • Untenrum und Obenrum

    Ich mag Mann-Frau-Witze nicht besonders. Auf meiner persönlichen Witze- Skala sind ganz unten die Furzwitze, die Dickenwitze, die Mann-Frau-Witze und dann noch die Wortspiele. Deswegen gehe ich auch nicht gerne zum Frisör. Die heißen immer Salon Er-Ich, Haarscharf, Haarmonie, Chaarisma, Kamm In, Hauptsache, Stufenschnitt (wenn sie an einer Treppe liegen), Kaiserschnitt (wenn sie in einer…

  • Gedenken im Zeichen des Zwiespalts

    Wir schreiben den Nachmittag des 1. November 1948. Am Wiener Zentralfriedhof versammeln sich tausende Antifaschist_innen. Unter ihnen befinden sich viele ehemalige KZ-Insass_innen, Widerstandskämpfer_innen und politisch Verfolgte. Der KZ-Verband hatte dazu aufgerufen, um im Rahmen der Enthüllung des von ihm initiierten Gedenkkreuzes an die „hingerichteten Kämpfer und ihre Angehörigen“ zu erinnern. Nur ein paar Meter von…