• 7 Days in Entebbe, Film-Rezension

    José Padilhas Politthriller „7 Days in Entebbe“ hielt im Mai Einzug in die europäischen Kinos. Der „Narcos“-Regisseur bemüht sich um eine charmante, wenn auch teils prätentiöse 1970er-Jahre Ästhetik. Leider ist seine Erzählung der 1976 von deutschen und palästinensischen Terrorist_innen ausgeführten Flugzeugentführung durchwoben von problematischen politischen Botschaften: Während Padilha viel Empathie für die antisemitischen Entführer_ innen…

  • Bekennt sich die Universität zur  Mitverantwortung?

    progress: Begeben wir un in die Zeit direkt nach dem Krieg, ins Jahr 1946. Was war der Zustand an den Universitäten? Herbert Posch: Charakteristisch für diese Zeit war der massive Anstieg von Student_innen, da kriegsbedingt nun mehreres Maturajahrgänge gleichzeitig an die Universität kamen. Außerdem war der Großteil der Universitätsinfrastruktur (Gebäude, Labors, Hörsäle, Bibliotheken, …) stark beschädigt, wobei die…

  • Untenrum und Obenrum

    Ich mag Mann-Frau-Witze nicht besonders. Auf meiner persönlichen Witze- Skala sind ganz unten die Furzwitze, die Dickenwitze, die Mann-Frau-Witze und dann noch die Wortspiele. Deswegen gehe ich auch nicht gerne zum Frisör. Die heißen immer Salon Er-Ich, Haarscharf, Haarmonie, Chaarisma, Kamm In, Hauptsache, Stufenschnitt (wenn sie an einer Treppe liegen), Kaiserschnitt (wenn sie in einer…

  • Gedenken im Zeichen des Zwiespalts

    Wir schreiben den Nachmittag des 1. November 1948. Am Wiener Zentralfriedhof versammeln sich tausende Antifaschist_innen. Unter ihnen befinden sich viele ehemalige KZ-Insass_innen, Widerstandskämpfer_innen und politisch Verfolgte. Der KZ-Verband hatte dazu aufgerufen, um im Rahmen der Enthüllung des von ihm initiierten Gedenkkreuzes an die „hingerichteten Kämpfer und ihre Angehörigen“ zu erinnern. Nur ein paar Meter von…

  • Vom Dummstellen und Ignorieren – Geschichten der österreichischen Gedenkpolitik

    Am 5. Mai 1945 befreiten die alliierten Truppen das Hauptlager des Konzentrationslagers Mauthausen. Davor litten über 190.000 Gefangene aus ganz Europa und Afrika dort unter der Schreckensherrschaft der Nazi-Aufsehenden. Diese Tatsache ist den meisten Österreicher_innen bewusst. Doch neben dem Hauptlager in Oberösterreich gab es noch über 40 Neben- oder Außenlager. Diese wurden teilweise früher befreit…

  • Jubel ohne Ende – Die Nazifizierung der Uni Innsbruck

    „Mit Jubel ohne Ende“ soll Österreich den „Anschluss“ an das nationalsozialistische „deutsche Reich“ am 12. März 1938 gefeiert haben. So schreibt es zumindest Raimund Klebelsberg in seiner Grußbotschaft an den Rektor der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg in Deutschland. Klebelsberg unterrichtete zur Zeit des Anschlusses Geologie an der Universität Innsbruck und war somit Lehrender an einer der…

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