Judith Goetz

Stimmen gegen das Vergessen

  • 13.07.2012, 18:18

65 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus bedeutet unter anderem auch, sich mit dem Ableben vieler ZeitzeugInnen und Holocaustüberlebenden auseinandersetzen zu müssen und sich neue Formen der Erinnerung, aber auch Strategien gegen das Vergessen anzueignen.

65 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus bedeutet unter anderem auch, sich mit dem Ableben vieler ZeitzeugInnen und Holocaustüberlebenden auseinandersetzen zu müssen und sich neue Formen der Erinnerung, aber auch Strategien gegen das Vergessen anzueignen.

Die Filmreihe Visible von Marika Schmiedt stellt den Versuch dar, die Erinnerungen von ZeitzeugInnen zu sammeln und für die Nachwelt zu erhalten. Die Reihe Bücher gegen das Vergessen des kleinen zweisprachigen Verlages Drava aus Kärnten/KoroŠka versucht dasselbe.
In einer fünfteiligen Portraitreihe hat die Filmemacherin Marika Schmiedt filmisches Material aufgearbeitet, das in den Jahren 1998 bis 2000 von Mitarbeiterinnen der Lagergemeinschaft Ravensbrück in Zusammenarbeit mit dem Institut für  Konfliktforschung in Form von Interviews mit Frauen gesammelt wurde, die das KZ Ravensbrück überlebt haben. Die Besonderheit dieses Projekts wird durch den Zugang dargestellt, nicht nur die Lebensgeschichten der Überlebenden für die nachfolgenden Generationen festzuhalten, sondern auch darauf einzugehen, welche Auswirkungen die traumatischen Erfahrungen des Nationalsozialismus auf die Nachgeborenen hatten. „Ihr Leben mit dieser Erinnerung, mit/bestimmend für die gegenwärtigen Beziehungen zu Kindern und Enkeln und deren Erfahrungen damit, machen für jüngere ZuschauerInnen den Zusammenhang der Geschichte des Nationalsozialismus mit dessen Bedeutung heute sichtbar.“
So kommen auch die Kinder und Enkelkinder der Holocaust überlebenden Frauen zu Wort und schildern die Schwierigkeiten, sich mit den Geschichten und Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern  auseinanderzusetzen. In den verschiedenen Portraits von Überlebenden unterschiedlicher Opfergruppen werden die Spätfolgen ebenso aufgezeigt wie die Art und Weise, wie die Erfahrung des Holocausts die Beziehungen zu den Familienangehörigen mitstrukturieren. So portraitiert beispielsweise Aber in Auschwitz will ich begraben sein nicht nur die traurige Geschichte von Dagmar Ostermann, die lange Zeit als jüdische Zeitzeugin in Schulen in ganz Österreich tätig war und nun, beinahe vergessen, in einem jüdischen Altersheim in Wien vereinsamt, sondern auch ihren Enkel Marc Ostermann, der sich als letzter in Wien verbleibender Familienangehöriger um seine Oma kümmert. Dieser will sich auch dem letzten Wunsch seiner Oma annehmen, nämlich in Auschwitz begraben zu werden. In der Gedenkstätte des Vernichtungslagers selbst war er aber noch nie. Im Portrait erzählt Ostermann davon, dass die Realität der Lager war, dass sie nicht überlebt wurden. Darüber hinaus versteht sie das Wort „Wiedergutmachung“, gerade in Anbetracht der ständigen Angst und der „Ausrottung“ ganzer Familien durch die Nazis, als reinen Zynismus. Ostermann gibt auch zu, dass sie ihren Sohn mit den Erzählungen vom KZ malträtiert hat und das Aufwachsen mit ihren Erinnerungen nicht immer einfach gewesen ist.
Auch in Lungo Dom/Langer Weg über die Überlebende Ceija Stojka beschreiben sowohl die Tochter als auch die Enkelin der Romi und Künstlerin, dass sie mit den Erzählungen über KZs aufgewachsen sind. Aber auch die Diskriminierungen, mit denen sich Angehörige der Minderheit der Roma immer noch konfrontiert sehen, werden in dem Portrait ausführlich thematisiert. „Die Angst, die durch ihre Erinnerungen an die grauenhafte Kindheit im Todeslager und die wieder zunehmenden Verfolgungen von Roma in Europa wach gehalten wird, hat sie an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben – aber auch die Liebe zum Leben.“ 

Autobiographische Erzählungen. Der Drava Verlag hat in den letzten Jahren mehrere autobiographische Werke und Übersetzungen von ehemaligen PartisanInnen und anderen (Kärntner) SlowenInnen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise gegen das nationalsozialistische Vernichtungsregime zur Wehr setzten, veröffentlicht. So erschienen beispielsweise im Herbstprogramm 2007 die Erzählungen zweier Autoren, Anton Haderlap und Franc Kukovica, die die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Erlebnisse aus der Perspektive der Kinder, die sie damals waren, literarisch verarbeiteten.

Franz Kukovica. So erzählt der 1933 in Blasnitzen/Plaznica, in der Gemeinde Eisenkappel-Vellach/Železna Kapla-Bela geborene Franc Kukovica in seinem Werk Als uns die Sprache verboten wurde. Eine Kindheit in Kärnten (1938-1945) von der systematischen Ausschaltung der slowenischen Sprache in Kärnten/Koroška sowie der voranschreitenden Benachteiligung, Zurücksetzung und Demütigung von slowenisch sprechenden Menschen durch die Nazis. In der Schule als „Windischer“ stigmatisiert, erinnert sich Kukovica auch an seine Angst, die Verluste, die er schon als Kind machen musste, und an jene Männer und Frauen, die für die Freiheit kämpften, und mit denen seine Eltern während des Kriegs in engem Kontakt standen. Während sein Vater in der Fabrik für die PartisanInnen nützliche Materialien, Gegenstände und Geld sammelte und sich später auch dem bewaffneten Widerstand anschloss, übernahm Kukovica selbst Kurierdienste. In seinen Erinnerungen schreibt er: „Bei der Erledigung meiner Kurierdienste fühlte ich in meinem Körper oft eine plötzliche Spannung, mir wurde so heiß, dass ich schwitzte, das Herz schlug mir sehr stark, ich fühlte es im Halse, Angst befiel mich. Gewöhnlich dann, wenn meine Zweiliterkanne vollgefüllt mit verschiedenen Sachen für die Partisanen war und ich am Wachposten vor der Brücke über die Vellach vorbei musste.“

Anton Haderlap. Aus der Perspektive eines Vierzehnjährigen wird auch das autobiographische Werk Graparji. So haben wir gelebt, Erinnerungen an Kärntner Slowenen in Frieden und Krieg von Anton Haderlap erzählt. Ebenfalls in der Gegend von Eisenkappel/Železna Kapla situiert, bearbeitet Haderlap die Geschichte seiner Familie, seines Tals sowie der slowenisch- sprachigen Bevölkerung seit dem Ersten Weltkrieg bis zur späteren Verfolgung und Unterdrückung durch die Nazis. So finden auch die verharmlosend als „Aussiedlung“ bezeichneten Deportationen von knapp 1.000 Kärntner Sloweninnen und Slowenen im Frühjahr 1942 Erwähnung in dem besagten Werk. Weiters beschreibt Haderlap auch den starken Zulauf der slowenisch-sprachigen Bevölkerung Kärntens zu den PartisanInnen, denen sich auch sein Vater anschloss. Während Haderlaps Mutter, zwei Tanten und ein Onkel sowie eine im gemeinsamen Haushalt lebende Cousine von den Nazis verhaftet und nach Ravensbrück und Dachau deportiert wurden, gelang dem Autor selbst gemeinsam mit einer anderen Tante und seinem elfjährigen Bruder die Flucht in die Wälder, wo er sich ebenfalls dem bewaffneten Widerstand gegen den Nationalsozialismus anschloss, als Kurier tätig wurde und so den Zweiten Weltkrieg überlebte. In seinen Erinnerungen schreibt er: „Für einen jungen, neugierigen Menschen wie mich war vieles schwer zu verstehen. Es gab viele Fragen, auf die man einem Kind zu seinem Schutz und zum Schutz der ganzen Gruppe keine Antwort geben durfte. Geheimhaltung war lebenswichtig. Zu großes Vertrauen und Arglosigkeit haben viele ins Verderben gestürzt. Immer musste man mit Verrätern, Spitzeln und Denunzianten rechnen. Also musste ich in meinem neuen Heim warten und mich an das Leben im einsamen, muffigen Raum gewöhnen.“
In den autobiographischen Schriften ehemaliger PartisanInnen zeigt sich, dass die Literatur eine der wenigen Möglichkeiten darstellte, dem von ihnen Erlebten Gehör zu verschaffen, ihre Anliegen sichtbar zu machen und das auszusprechen, was nach 1945 in Kärnten wie auch anderswo in Österreich fast niemand hören wollte.

Karel Prušnik-Gašper. Auch Karel Prušnik-Gašper, ein bekannter Kärntner PartisanInnenführer erzählt in seinem Erinnerungsbuch Gemsen auf der Lawine (1981) von seiner Verurteilung zu einer zwölfmonatigen Haft. Dies geschah, weil er in seiner Rede bei der Denkmalenthüllung in St. Ruprecht 1947 unter anderem dazu aufgerufen hatte, das Denkmal möge den Kärntner SlowenInnen für alle Zeiten eine Mahnung sein, niemals wieder „Sklaven zu sein“ und immer dann zu den Waffen zu greifen, wenn es darum geht, „gegen die Fremdherrschaft“ zu kämpfen. „Unser Ziel war ein gerechter Friede eine gerechte demokratische Ordnung, die völlige Liquidierung des Faschismus.“ Ein Ziel, das im offiziellen Kärnten/Koroška und seinem „ewigen Abwehrkampf“ gegen alles Undeutsche weder anzutreffen war noch ist. 
 

 

Nur dafür, um den heimischen Männern Sex anzubieten

  • 13.07.2012, 18:18

Joana Adesuwa Reiterer, geboren 1981 in Nigeria, lebt als Schauspielerin, Autorin und Menschrechtsaktivistin in Wien. Als Gründerin der NGO „Exit“ klärt sie seit 2006 über die Folgen von Menschenhandel auf und unterstützt Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollen. Im Interview erzählt sie über Voodoo, schlecht beratene Frauen und österreichische Freier.

Joana Adesuwa Reiterer, geboren 1981 in Nigeria, lebt als Schauspielerin, Autorin und Menschrechtsaktivistin in Wien. Als Gründerin der NGO „Exit“ klärt sie seit 2006 über die Folgen von Menschenhandel auf und unterstützt Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollen. Im Interview erzählt sie über Voodoo, schlecht beratene Frauen und österreichische Freier.

PROGRESS: Sie helfen mit Ihrer NGO nigerianischen Frauen, die in Österreich zur Prostitution gezwungen werden. Was sind die größten Probleme dieser Frauen?

Joana Adesuwa Reiterer: Die Frauen schulden ihren Schleppern oft bis zu 40.000 Euro, am Straßenstrich erhalten sie aber pro Freier oft nicht mehr als zwanzig. Sie sind verzweifelt, und wissen nicht, wie sie ihre Schulden begleichen sollen, sie dürfen in Österreich so gut wie nicht arbeiten. Daher sehen viele keinen anderen Ausweg, als sich weiter zu prostituieren. 

Was passierte, wenn sie untertauchen und ihre Schulden nicht zurückzahlen würden?     

Die Menschenhändler drohen damit, dass sie dann ihren Familien in Nigeria Gewalt antun würden. Die Zuhälter und Menschenhändler sind ja fast nie Menschen, die die Frauen nicht kennen, sondern alte Nachbarn oder ehemalige Freunde. Außerdem haben sehr viele von den Frauen vor ihrer Abreise bei einem Hexenmeister den Schwur abgegeben, jede Arbeit zu machen, ihre Schlepper nicht zu verraten und ihnen das Geld zurückzuzahlen. Wenn sie es nicht einhalten, so wird gedroht, folge Krankheit, Wahnsinn oder gar Tod.

Die Frauen glauben daran? 

Ja, das ist ein sehr starker Aberglaube in Nigeria. Viele Frauen können sich davon ihr ganzes Leben lang nicht befreien, es treibt sie in den Wahnsinn. Ich selbst habe eine ähnliche Situation erlebt: Als ich eine Jugendliche war, sagte ein anerkannter Magier meinem Vater, dass ich eine Hexe und Schuld an seinem ökonomischen Unglück sei. Sie haben danach versucht, mir mit Hilfe merkwürdiger Rituale die Hexerei auszutreiben. Das ging so lange, bis ich von zu Hause weggerannt bin.   

Wie sind Sie später mit diesem Erlebnis umgegangen?

Irgendwann, da war ich schon in Österreich, ist mir aufgefallen, dass die Sache mit der Hexerei noch immer ein großes Thema in meinem Leben spielt. Nicht nur, weil ich es selbst erlebt habe, sondern weil es auch so viele andere Frauen betrifft, die hier sind. Ich machte dann eine Therapie, die mir half, meine Angst zu überwinden. Im Zuge der Sitzungen schrieb ich auch meine Lebensgeschichte auf, die mittlerweile als Buch veröffentlicht wurde.

Wie sind Sie nach Österreich gekommen?

Nachdem ich mit 16 Jahren von meinem Vater davon bin, lebte ich fast ohne Geld in Lagos und Benin City, schlug mich auf der Straße durch und eröffnete eine Modeboutique. Dort lernte ich einen charmanten Nigerianer namens Tony kennen. Er sagte, er betreibe ein Reisebüro und wohne in Wien. Er lud mich ein, mit ihm nach Wien zu kommen, er wollte, dass ich seine Frau werde – ich mochte ihn. Doch in Wien war auf einmal alles anders, er spielte sich als Macho auf, die Wohnung war ständig voll mit eingeschüchterten Mädchen aus Nigeria und mit Freunden von Tony. Ich merkte, dass er mit Menschen handelt, und lief wieder davon.

Es muss hart gewesen sein, ganz allein in Wien. 

Ich wusste nicht wohin, lief und fuhr mit der Straßenbahn ziellos herum – bis ich nicht mehr konnte. Heulend saß ich auf einer Parkbank, so lange, bis mir ein Mann einen Zettel gab, auf den er die Telefonnummer der Wiener Frauenhäuser notiert hatte. Von da an ging es wieder bergauf.

Wie kamen Sie dann dazu, die NGO „Exit“ zu gründen?

Ich hatte all das Leid der jungen Prostituierten aus Nigeria kennen gelernt, aber die Öffentlichkeit in Österreich wusste darüber nichts. Deswegen wollten wir mit „Exit“ am Anfang vor allem Medienarbeit machen, wir wollten die Menschen aufklären, was die Opfer der Menschenhändler erleben. Nach einiger Zeit kamen dann die ersten Frauen zu uns und fragten direkt um Hilfe. Seitdem machen wir auch Beratung, bieten psychologische Betreuung an und in einzelnen Fällen stellen wir Anwälte zur Verfügung. Wir organisieren Fortbildungskurse, in denen Deutsch gelehrt wird. Wir begleiten die Frauen, bei Behördenwegen und beraten sie bei ihren Asylverfahren. 

Wie erleben Sie die Asylverfahren?

Wenn Frauen Opfer von Menschenhandel werden, bekommen sie in Österreich meistens Asyl. Manchmal werden ihnen von den Behörden aber bewusst Informationen vorenthalten.  Das zeigt sich, wenn ihnen geraten wird, dass sie ihr Asylverfahren schließen und stattdessen eine Niederlassung beantragen sollen. Während der positive Asylbescheid den Frauen nicht mehr weggenommen werden könnte, ist die Niederlassung auf ein Jahr begrenzt und danach wird erneut geprüft, ob die Frauen weiterhin kooperieren und ob es noch wichtig ist, dass sie in Österreich bleiben. Es gibt zwar dann immer noch andere Möglichkeiten, in Österreich zu bleiben, aber diese falschen Informationen sind einfach unehrlich. Der Schutz von Frauen steht hier nicht im Zentrum der Bekämpfung von Menschenhandel.

Menschenhandel und Zwangsprostitution sind globale Probleme – lassen sie sich überhaupt lösen, oder nur lindern?

Es wird immer Männer geben, die Notlagen von Frauen ausnutzen werden, um mit ihnen Sex zu haben. Solange es solche Männer gibt, wird es immer schwierig sein, Zwangsprostitution zu bekämpfen. Aber was in Wien passiert, das ist eine besondere Frechheit.

Was meinen Sie?

Dass Asylwerberinnen nur als Prostituierte tätig sein dürfen. Wenn Sexarbeit eine Arbeit wie jede andere ist, wie kann es dann sein, dass Frauen, die keine Arbeitserlaubnis haben, nur diese Arbeit machen dürfen? In der Fachsprache heißt das „Neuselbstständig“. Das bedeutet, dass eine Asylwerberin ohne Arbeitserlaubnis auch beispielsweise als Journalistin arbeiten könnte, was ja nicht sehr realistisch ist. Das klingt für mich so, als ob die Behörden davon ausgehen würden, dass die schwarzafrikanischen Frauen ohne Aufenthaltserlaubnis nur dafür da sind, um den heimischen Männern Sex anzubieten. Das ist eine Frechheit und muss sich ändern. 

Sollte die Inanspruchnahme von Zwangsprostitution bestraft werden? 

Ich glaube nicht, dass einen Mann zu bestrafen auch seinen Trieb nach Sex verändert. Ich halte diesen Ansatz eher für eine komische Erziehungsmethode, die ohnehin nicht funktionieren würde. Viel wichtiger ist es, die öffentliche Diskussion über das Thema anzuregen. Nur das könnte bewirken, dass einige Männer mal überlegen, ob die Frauen, deren Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen, vielleicht minderjährig sind oder Zwangsprostituierte. Wenn man jedoch die Freier kriminalisiert, wird man auch die Frauen nicht mehr sehen und alles wird sich im Untergrund abspielen. Dann sind zwar die Straßen „sauber“, aber die Zwangsprostitution gibt es ja trotzdem noch. Das macht es dann sogar noch schwieriger, mit den Opfern Kontakt aufzunehmen. 

Ihr seid mit eurer Arbeit auch in Nigeria präsent – was macht ihr dort? 

In Nigeria betreiben wir vor allem Aufklärungsarbeit. Das fängt bei der Stellung der Frau an, die in der nigerianischen Gesellschaft sehr schlecht ist, die Frau gilt als minderwertig oder als Dienerin des Mannes. Wir klären Frauen darüber auf, dass ihr Leben nicht dazu da ist, die ganze Zeit einem Schlepper oder Freier zu dienen. 

Welche Möglichkeiten gibt es, „Exit“ zu unterstützen? 

Wir suchen natürlich immer ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In letzter Zeit haben sich zwar einige beworben, aber leider fehlt es uns immer noch an Kapazitäten. Auf unserer Homepage (http://www.adesuwainitiatives.org) steht genau, für welche Aufgabenbereiche wir Leute brauchen. Das Problem ist, viele wollen gleich mit den Frauen arbeiten, aber wenn sie nur einen Monat bleiben, geht das einfach nicht, weil man erst das Vertrauen der Frauen gewinnen muss. Was uns natürlich auch immer weiterhilft, das ist Geld. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, man kann den Frauen Computerkurse anbieten oder andere Weiterbildungsmöglichkeiten organisieren. 

 

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