Nutze deine Stimme!

  • 28.04.2021, 08:17

Die ÖH ist die offizielle Vertretung der über 370.000 Studierenden in ganz Österreich. Sie vertritt Studierende und deren Rechte gegenüber Politik, Universität und Gesellschaft. Die Österreichische Hochschüler_innenschaft ist nicht ohne Einfluss und konnte in der Vergangenheit schon viel für Studierende erreichen! Die ÖH ist nämlich Anlaufstelle für persönliche und professionelle Beratung und hat fundiertes Wissen, sowie externe Kontakte, um dir bei allen Anliegen helfen zu können. Wenn die ÖH dies auch weiterhin sein soll und eine starke Stimme für alle Studierenden in Österreich darstellen soll, ist es wichtig, dass viele Personen zur Wahl gehen. Eine möglichst hohe Wahlbeteiligung zeigt auch, dass die Studierenden an unseren Hochschulen und unser Studium nicht egal sind und wir zweifelsohne auch bereit sind, für eine bessere Hochschullehre und bessere Bedingungen für Studierende und die Gesellschaft zu kämpfen. Wählen zu gehen stärkt nicht zuletzt die Position der ÖH gegenüber den Verantwortlichen; egal welche Fraktion du dabei unterstützt.

Falls dich das noch nicht überzeugt hat, haben wir hier 10 Gründe warum es wichtig ist an der ÖH-Wahl 2021 von 18.-20. Mai zu partizipieren:

1.     Jede Stimme zählt

Du hast also das Gefühl, dass deine Stimme nicht viel bewegen kann? Oft genug war es auch in den vergangenen Jahren bei Wahlen knapp, sei es in Bezug auf eine Regierungsbildung, eine Koalition auf der ÖH Bundesvertretung oder bei der Entscheidung, welche Person zukünftig das Amt als Bundespräsident_in innehaben darf. Das zeigt, wie ausschlaggebend jede einzelne Stimme für den Ausgang der Wahl sein kann. Nur, wenn du wählen gehst, können Meinungen in Form einer Abstimmung etwas bewirken und deine Interessen vertreten werden. Jede abgegebene Stimme ist also relevant!

2.     Wahlen sind ein wichtiges Recht

In vielen Ländern sind demokratische Wahlen ein Privileg, für welches hart gekämpft wurde und immer noch wird. Beispielsweise 1918, als Frauen in Österreich nach jahrzehntelangem Kampf endlich das Recht zu wählen erlangten. Aber auch heute sind demokratische, faire Wahlen in vielen Ländern dieser Welt nicht selbstverständlich, blickt man beispielsweise nach Myanmar, wo bei Protesten gegen den Militärputsch unzählige Demonstrant_innen verhaftet und auch getötet wurden.  Wahlen sind ein wichtiges Recht für jede Bürgerin und jeden Bürger und der Grundbaustein jeder Demokratie. Eine Demokratie erfordert somit auch das Mitwirken aller, sonst geht die Macht und Entscheidung nicht mehr vom Volk aus. Genau aus diesen Gründen ist es so wichtig, dass wir alle dieses hart erkämpfte demokratische Recht auch nutzen sowie zu schätzen wissen und du daher deine Stimme bei der ÖH- Wahl abgibst.

3.     Alle dürfen wählen

Alle Studierenden sind aktiv und passiv wahlberechtigt, wenn sie im Semester, in dem die ÖH-Wahl stattfindet, studieren. Das bedeutet, dass du dich entweder zur Wahl selbst aufstellen lassen kannst oder eben deine Stimme einer Fraktion oder einer Person geben kannst. Du musst dafür nur zur Fortsetzung deines Studiums gemeldet sein und den ÖH-Beitrag, sowie eventuelle Studiengebühren fristgerecht bis 30. März 2021 bezahlt haben, um bei der Wahl zwischen 18. und 20. Mai 2021 stimmberechtigt zu sein.

Im Gegensatz zu einer Nationalrats- oder Bundespräsidentschaftswahl darfst du dich also unabhängig von deiner Staatsbürger*innenschaft, deines Wohnorts oder deines Alters bei der ÖH-Wahl beteiligen und aktiv mitbestimmen. Nutze also unbedingt dieses Recht!

4.     Ohne deine Stimme entscheiden die anderen

Du denkst vielleicht, dass Nichtwählen keinen Einfluss auf das Wahlergebnis hat, aber in Wahrheit stellt sich eine Wahlverweigerung gegen deine Interessen. Gehst du nämlich nicht wählen, entscheiden die Stimmen der anderen, wer dich und deine Studierendeninteressen in Zukunft gegenüber Politik und Universität vertreten wird. Deine Stimme wird also nicht an jene verteilt, die deine Interessen am ehesten umsetzen - somit haben andere einen Vorteil. Weiters fließen nicht abgegebene Wahlzettel nicht ins Abstimmungsergebnis ein und somit geht auch ein möglicherweise ausschlaggebendes Gewicht bei der Vertretung aller und insbesondere auch deiner Anliegen verloren.

5.     Mit einer Nichtwahl sagst du nichts aus

Solltest du mit Nichtwählen Protest ausdrücken wollen, führt das nicht zu dem Effekt, den du dir damit höchstwahrscheinlich erhoffst. Wenn du deine Stimme nicht ab gibst, kann das zwar Vieles bedeuten. Einerseits kann es bedeuten, dass du dich am bestehenden System nicht beteiligen möchtest und du mit keiner der bestehenden Fraktionen zufrieden bist. Andererseits aber auch, dass du anderen Studierenden vertraust, das Richtige zu wählen. Der Haken: Was genau die Hintergründe für dein Nichtwählen sind, wird niemand erfahren, sodass du damit auch nichts konkretes erreichen wirst. Daher ist es so wichtig, zur Wahl zu gehen, wenn du etwas damit erreichen möchtest.

6.     Damit du sichergehen kannst, dass deine Interessen vertreten sind

Die wahlwerbenden Gruppen, die für die Wahl der ÖH Bundesvertretung und die Hochschulvertretungen kandidieren, und die Personen, die für die Studienvertretungen kandidieren, vertreten durchaus unterschiedliche Positionen.  Beispielsweise gehen die Meinungen zu Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren, der ÖH-Pflichtmitgliedschaft und gesellschaftspolitischen Engagement sowie dem Allgemeinpolitischen Mandat weitestgehend auseinander und viele unterschiedliche Meinungen werden repräsentiert. Die einzelnen Fraktionen sind auf unterschiedlichste Weise organisiert und nicht alle sind einer Parlamentspartei nahe. Du hast also durchaus die Möglichkeit, mit deinem Stimmverhalten die Standpunkte der ÖH nach außen wesentlich im Sinne deiner Interessen zu beeinflussen.

 

7.     Wählen gehen ist einfach und dauert nicht lange

Der Prozess des Wählens an sich ist überhaupt keine schwierige Sache und wirklich jede und jeder, der ihn vollziehen möchte, kann ihn auch bewältigen. Natürlich solltest du dir bereits vor dem Wahltermin darüber klar sein, wen du wählen möchtest und aus welchen Gründen. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen sogenannten wahlwerbenden Gruppen oder auch Fraktionen, sowie deren Ziele und Programme musst du selbst betreiben. Jedoch bietet diese Ausgabe genau darüber einen Überblick und soll dir die wichtigsten Informationen zur Unterstützung deiner Entscheidung geben.

Die Kreuze bei der Wahl selbst ist allerdings eine Sache von nur wenigen Minuten. Und du kannst sogar mittels Briefwahl ganz einfach zwei der drei Ebenen, die gewählt werden (also Bundesebene und Hochschulebene) von zuhause aus abstimmen. (Mehr Informationen zur Briefwahl findest du unter: https://wahl2021.oeh.ac.at/briefwahl/wahlkarte-beantragen-und-abgeben/).

8.     Weil du aktiv die Politik der ÖH beeinflussen kannst

Eine demokratische Wahl basiert darauf, dass die Stimmberechtigten ihre Vertreter_innen wählen, die dann in dem Sinne der Wähler_innen handeln können. Nur wenn alle Studierenden die Demokratie aktiv mitgestalten, kann sie wirklich funktionieren. Und nur wenn du deine Stimme abgibst, kannst du etwas dafür tun, dass ein_e Vertreter_in gewählt wird, der dich und insbesondere deine Interessen möglichst adäquat repräsentiert.

Mit deiner Stimme nimmst du Einfluss auf die ÖH, diese in weiterer Folge auf Politik und Universität und somit auf wichtigen Fragen des Alltags für Studierende.

9.     Mit deiner Wahl übernimmst du Verantwortung

Für viele Studierende ist es nicht möglich sich neben dem Studium und der Lohnarbeit noch ehrenamtlich für die eigenen Interessen als Studierende gegenüber der Politik und Universität stark zu machen. Wenn du dich also nicht selbst für bestimmte Themen engagieren kannst oder möchtest, dann kannst du mit deiner Stimme sehr wohl Verantwortung für diese Themen übernehmen und die Leute mit Rückhalt durch eine abgegebene Stimme unterstützen. Tu also etwas dafür, dass diejenigen, die deine Interessen vertreten und in deren Namen für ihre und auch deine Ziele eintreten, gewählt werden.

Die Politik entscheidet heute über viele Themen von morgen, die uns und oftmals noch viele nachfolgende Generationen in Zukunft betreffen werden. Nichtwähler_innen verzichten darauf, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sie mitzugestalten.

10.  Weil auch ungültige Stimmzettel zählen

Falls du dich mit deiner Meinung und Einstellung in keiner der zur Wahl kandidierenden Fraktionen identifizieren kannst und deine Interessen in keinem Wahlprogramm repräsentiert siehst, so ist es noch immer besser einen ungültigen Stimmzettel abgeben, als gar nicht wählen zu gehen. Ungültige Stimmen fließen nämlich sehr wohl in die Wahlbeteiligung hinein und viele ungültige Stimmen würden ein symbolisches Signal setzen. Das Interesse an der Politik der ÖH ist vorhanden, aber die wahlwerbenden Gruppen stehen nicht für die Anliegen und Meinungen der Wähler_innen.

 

Da wir dich nun hoffentlich davon überzeugt haben, wählen zu gehen, wünschen wir dir viel Spaß beim Einlesen in die unterschiedlichen Positionen der verschiedenen Fraktionen und ein hoffentlich weiterhin erfolgreiches Semester!

AutorInnen: Michelle Bergauer